Duisburg Schweinegrippe vorbei – Masken für Pakistan

Duisburg · Rheinhausen Die Schweinegrippe kam, machte ziemlich vielen Menschen Angst, aber dann ging sie wieder. Die befürchtete, gefährliche Mutation des H1/N1-Virus blieb aus. Das freute jeden, auch das Apothekerehepaar Sabine Opalka-Giesen und John Giesen. Nur hatten die beiden nach Abklingen des großen Grippe-Fiebers ein Überbleibsel der Furcht in der Garage stehen: sechs Palletten Einweg-Atemschutzmasken, sage und schreibe 800 000 Stück.

Spende ans Hilfswerk

Die hatte das Apothekenteam vorsorglich zu Beginn der Pandemie im Jahr 2009 geordert. Die Zahl klingt überdimensioniert, ist sie aber nicht, erklärt John Giesen: "Hätte es eine gefährliche Infektionswelle gegeben, hätte man so viel auch gebraucht. Die Masken wirken immer nur eine halbe bis eine Stunde lang." Außerdem zählen zu den Kunden ihrer Albert-Schweitzer-Apotheke auch Unternehmen, deren Mitarbeiter mit Publikumsverkehr zu tun haben.

Jetzt gehen die Papiermasken nach Pakistan. Sabine und John Giesen haben sie als Spende an das Medikamentenhilfswerk "Action Medeor" weitergegeben. Action Medeor unterstützt Hilfsprojekte in 140 Ländern der Erde und hat entschieden, dass eine Lieferung von Atemschutzmasken in die pakistanische Region Ghanool am meisten Sinn machen würde. Dort warne die Weltgesundheitsorganisation nach einer Naturkatastrophe inzwischen vor dem Ausbruch von Seuchen. Der durch die Region fließende Hunza-Fluss hat nach einem Erdrutsch eine Art natürlichen Stausee gebildet, der umliegende Dörfer verschluckt und sich in einer Flutwelle Bahn zu brechen droht. Etwa 50 000 Menschen mussten umgesiedelt werden.

Froh über sinnvolle Verwendung

"Die manchmal katastrophalen hygienischen Zustände, die in vielen Regionen vorherrschen, verbessern leider die Chancen der Ausbreitung von zahlreichen Krankheiten", so das Apothekerehepaar. Die Masken werden außerdem von Medizinern bei Untersuchungen und bei jeder Operation gebraucht.

Die Spende hat einen Wert von 7 500 Euro. Ganz klar eine – dank der milden Schweinegrippe – getätigte Fehlinvestition, so John Giesen. Aber, so Sabine Opalka-Giesen: "Wir sind froh, dass die Atemmasken nun doch noch einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden können."

(RP)
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