Duisburg Schutz gegen Bahnlärm

Duisburg · In Bissingheim wurde gestern das erste Wandelement in die neue Lärmschutzwand eingelassen. In rund sechs Wochen soll das Bauwerk fertig sein. Und auch für Neudorf kommen die Schallschutzpläne nun ins Rollen.

Einen bedeutungsvolleren Tag hätte sich die Deutsche Bahn für das Einsetzen des ersten Wandelements in die Lärmschutzwand in Bissingheim nicht aussuchen können. Gestern nämlich war der „Tag gegen Lärm“ und so konnten die Verantworlichen vor Ort demonstrieren, dass sie gegen den Bahnlärm etwas unternehmen.

In etwa sechs Wochen soll die 740 Meter lange Lärmschutzwand entlang der Bahnstrecke in Bissingheim fertig sein, versprach Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für NRW. Das Gerüst sozusagen steht, jetzt müssen noch die grünen Wandelemente eingebracht werden. Anschließend soll es in den 167 Häusern und Wohnungen entlang der Trasse deutlich leiser werden.

Vor vier Jahren hatte die Duisburger SPD Bundestagsabgeordnete Petra Weis erste Gespräche zur Lärmsanierung mit der Bahn geführt. Aus den anfänglich geplanten zwei Metern Höhe für die Wand sind drei geworden. „Die Bissingheimer haben mir gesagt, dass man mit zwei Metern erst gar nicht anfangen müsse“, sagte Weis gestern.

Aus dem Einsetzen des ersten Wandelements hatte die Bahn AG ein kleines Event gemacht. Oberbürgermeister Adolf Sauerland, Vertreter des Rates und der Bezirksvertretung waren eingeladen worden, um dabei zu sein. Anwohner waren kaum zu sehen, nur wenige blieben am Straßenrand stehen, um zuschauen, was an der Bissingheimer Straße vor sich ging.

Oberbürgermeister Adolf Sauerland jedenfalls glaubt, „dass aus einem großen Problem nun ein kleines wird“. Und „dass die in Vergangenheit oft hitzig geführten Diskussionen über den Bahnlärm jetzt abkühlen.“ Denn schon seit vielen Jahren klagen die Bissingheimer über den Lärm, den die vorbei ratternden Güter- und Personenzüge verursachen. Wie laut es an der Bahnstrecke tatsächlich ist, davon bekamen die Besucher gestern einen eigenen Eindruck. Während Reiner Latsch die Baumaßnahme vorstellte, musste er seine Rede unterbrechen, weil ein Zug vorbei donnerte.

Weitere Maßnahmen

Die Lärmschutzwand allein wird allerdings den Krach aus Bissingheim nicht heraushalten. Deshalb sind weitere Maßnahmen geplant, beispielsweise das Einsetzen schalldämmender Fenster in den Häusern entlang der Bahnstrecke und in Einzelfällen auch die Dämmung der Außenfassaden und Dächer. Insgesamt beträgt die Lärmschutzinvestition in Bissingheim rund 1,03 Millionen Euro.

(RP)
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