Duisburg Schule bleibt "um die Ecke"

Duisburg · Auch nach der Aufhebung der Schulgrenzen gehen 75 Prozent aller neuen Schüler zu der Grundschule, die in ihrem ehemaligen Schulbezirk liegt. Nur drei Schulen im Süden haben mit schwindenden Schülerzahlen zu kämpfen.

Süden Gut eine Woche nach Schulbeginn können die Verantwortlichen schon jetzt erste Aussagen über die Schülerzahlentwicklung der Bildungseinrichtungen treffen. Nach dem Wegfall der Schulgrenzen vor zwei Jahren konnten sich Eltern in diesem Jahr zum zweiten Mal aussuchen, auf welche Grundschule ihr Kind gehen soll, unabhängig vom Wohnort.

Schwindende Anmeldezahlen

Darunter leiden nicht nur Grundschulen, die in unattraktiven Stadtteilen liegen. Vor allem die Grundschule an der Großenbaumer Allee (Großenbaum, 25 neue Schüler), die GGS Lüderitzallee (Buchholz, 28 "I-Dötzchen") und die Grundschule Schulz-Knaudt-Straße (Hüttenheim, 21 Erstklässler) sind von der Entwicklung der immer geringer werdenden Anmeldungen betroffen.

Doch für eine Mehrzahl der Eltern bleibt die Schule "um die Ecke" die erste Wahl. Rund 75 Prozent aller neu eingeschulten Kinder gehen in diesem Jahr zu der Grundschule, die im ehemaligen Schulbezirk des Wohnortes der Eltern liegt, wie das Schulamt der Stadt Duisburg jetzt unserer Zeitung mitteilte.

Aus einem ganz anderen Grund wurde im vergangenen Jahr die Grundschule Am Tollberg mit der benachbarten Katholischen Grundschule in Wanheim zusammengelegt. Damals entschieden sich die Eltern in einer Abstimmung zu diesem Schritt. Beide Schulen teilten sich noch im Jahr 2007 einen Schulhof, doch die Anmeldezahlen unterschieden sich enorm. Die deutschen Eltern meldeten ihre Kinder verstärkt an der katholischen Grundschule an, die Migrantenkinder waren an der Gemeinschaftsgrundschule deutlich in der Mehrheit. Dem sollte mit der Zusammenlegung entgegengewirkt werden. Schulleiterin Andrea Heisterkamp zog jetzt eine erste Bilanz.

"Positive Entwicklung"

"In den dritten und vierten Klassen, die wir mit Gründung der Gemeinschaftsgrundschule übernommen haben, sind die Zahlen noch immer so wie vor der Zusammenlegung. In den Klassen der ehemaligen städtischen Grundschule haben wir einen Migrantenanteil von 90 Prozent, in denen der ehemaligen Katholischen Grundschule sind 30 Prozent der Schüler nicht deutscher Herkunft", so die Schulleiterin. Bei den neu Eingeschultenhabe sich der Trend verbessert. Von 65 "I-Dötzchen" hätten 20 Kinder keinen Migrationshintergrund. "Dieser sagt aber nichts über den Leistungsstand aus", so Heisterkamp. "Wir haben gute Erfahrungen mit Kindern, die in der zweiten oder dritten Generation hier sind."

(RP)
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