Duisburg Schüler werden mit der RP zu Reportern

Duisburg · Schüler können in die Rolle von Redakteuren schlüpfen und viele ihrer Texte am Ende gedruckt in einer Beilage der Rheinischen Post lesen: Ab 4. März startet für Siebt- bis Zehntklässler das Projekt "Schüler lesen Zeitung".

Sechs Wochen lang erhalten sie die RP täglich druckfrisch und kostenlos in ihre Schule geliefert. Zu diesem Projekt können Lehrer ihre Klassen noch bis Samstag anmelden. Die RP sprach mit Dr. Anja Oppermann-Gruber, Lehrerin am Homberger Franz-Haniel-Gymnasium (FHG), über ihre Teilnahme am Projekt in den vergangenen Jahren.

Frau Dr. Oppermann-Gruber, Sie haben schon zweimal am Projekt "Schüler lesen Zeitung" der Rheinischen Post teilgenommen. Wie waren Ihre Erfahrungen?

Oppermann-Gruber Sehr gut. 2010 und 2012 haben wir jeweils mit einer achten beziehungsweise einer neunten Klasse teilgenommen. Mein Ziel war es, die Schüler für ein anscheinend "langweiliges" Thema zu begeistern, praxisorientiert zu arbeiten, Alltagsbezug durch aktuelle Themen herzustellen und die Macht der Sprache und der Medien zu untersuchen.

Was war für die Schüler das Spannendste an dem Projekt?

Oppermann-Gruber Der Besuch des Pressehauses in Düsseldorf war sehr spannend für sie. Auch der Vergleich von Artikeln der RP mit Artikeln aus der "Bild"-Zeitung war sehr interessant. Und natürlich die Tatsache, dass einige Schülerartikel in der Zeitung veröffentlicht wurden, unser Schulleiter am Ende ein Zertifikat der RP überreichte und es auf unserer Homepage einen Link zu den Schülerartikeln gibt.

Welche Artikel in der RP haben die Schüler am meisten interessiert?

Oppermann-gruber Viele Schüler hatten zunächst Zugang zu den Sportseiten und zu Artikeln über Prominente. Je mehr sie sich an den Aufbau der Zeitung gewöhnten, umso stärker wurde ihr Interesse, Artikel aus Politik, Wirtschaft und dem Lokalen zu lesen. Wenn dann jemand einen Bericht über das FHG gefunden hatte, wollten alle Schüler diesen sofort lesen.

Konnten sie alle Schüler zum Verfassen eigener Artikel motivieren?

Oppermann-Gruber Ja, jeder Schüler hat mindestens einen Artikel eingereicht, manche Schüler auch mehrere zu unterschiedlichen Bereichen. Viele Schüler wollten mir zunächst nicht glauben, dass die RP ihre Artikel wirklich veröffentlicht, wenn diese gut sind.

Wie konnten Sie die Schreiblust der Schüler wecken?

Oppermann-gruber Zunächst habe ich die Schüler langsam an das Schreiben von Artikeln durch kreative Aufgaben herangeführt. Zum Beispiel haben sie einen Artikel aus der "Bild"-Zeitung in einen RP-Artikel umgeschrieben. Dabei habe ich sie dazu angehalten, Sprachstil und Aufbau der RP-Artikel zu beachten. Dann haben sich am Schluss alle Schüler zugetraut, eigene Artikel zu schreiben.

Es war sicherlich eine schöne Bestätigung für die Schüler zu sehen, dass ihre Artikel auch gedruckt wurden.

Oppermann-Gruber Die Freude der Schüler war riesengroß, als sie die Zeitung mit den Schülerartikeln bekamen. Für die Schüler war es auch sehr interessant, wie der Artikel durch Layout und Einfügen eines Fotos eine ganz neue Wirkung auf den Leser hatte. Ebenfalls spannend war, wie die Redaktion an einigen Stellen den Text verändert hatte.

Welche Themen haben die Schüler am meisten beschäftigt?

Oppermann-Gruber Die Themen waren so vielfältig wie die Schüler selbst. Es wurde über Sport, Kinofilme, Aufführungen, Reiseerlebnisse, Schule, neuartige Getränke, soziales Engagement, Computerspiele und vieles mehr geschrieben.

Waren die Unterrichtsmaterialien für Sie gut brauchbar?

Oppermann-Gruber Sehr gut. Einige Unterrichtsmaterialien habe ich herausgesucht und als Stationenlernen zusammengestellt. Aus der Samstagsausgabe haben wir zudem die Berufe- und Karriereseiten für eine spätere Unterrichtsreihe zum Thema "Bewerbung" aufgehoben und dann sehr gut nutzen können.

SANDRA KAISER STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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