Duisburg Schüler als Bühnenbildner

Duisburg · 24 Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Landfermann-Gymnasiums verwandelten die Aula ihrer Schule gestern in ein Kunstatelier. Sie entwarfen ein Bühnenbild für das Erlebniskonzert "Jack und die Bohnenranke" am 9. Mai.

Der Geruch von Farbe und Kleister strömt einem auf den Stufen, hoch zur Aula des Landfermann-Gymnasiums, entgegen. Laute Musik schallt die Treppe hinunter und weist den Weg zu den Schülern. Angekommen findet man sich eher in einem Kunstatelier als in einer Aula wieder. Verstreut über den ganzen Boden liegen Zeitungsreste, Farbpaletten und Pinsel. Bis zu drei Meter hohe Bilder lehnen an den Wänden. Mit Kitteln und alten T-Shirts bekleidet malen und basteln 24 Schüler der 10. Jahrgangsstufe an dem Bühnenbild zu der Geschichte "Jack und die Bohnenranke". Diese wird am 9. Mai, beim 3. Erlebniskonzert von klasse.klassik, von den Duisburger Philharmonikern aufgeführt und von Andreas Tarkmann vorgelesen. Die Schüler entwerfen während einer Projektwoche Bilder, Filme und Plastiken zu dem Stück. "Uns war es wichtig, dass die Jugendlichen über die Kunst einen ganz neuen Zugang zur Musik erhalten", sagt Theresa Schwär, Konzertpädagogin der Duisburger Philharmoniker. Um den zu erhalten, machen die Schüler, die sich freiwillig für das Projekt gemeldet haben, alles selbst: vom Konzept über den Bau der Leinwände bis hin zur Aufstellprobe im Theater.

Zwischen den Leinwänden und Farbtöpfen steht mitten in der Aula eine lebensgroße Kuh aus Draht und Zeitungen. "In dem Stück gibt es die Kuh "Milchweiß". Die wollen wir als Plastik über die Bühne rollen lassen", erklärt Nina Hasselbach. Bis die Kuh aber auf der Bühne stehen kann, haben die 15-Jährige und ihre drei Mitschülerinnen noch Einiges zu tun. Bisher ist erst die halbe Kuh in Pappmaché gekleidet. Während die Schülerin neuen Kleister anrührt, läutet Kunstlehrerin Sarah Frieling die Pause ein. "Heute sind die Schüler in einen richtigen Flow gekommen und identifizieren sich ganz mit ihrem Projekt. Dabei vergessen sie die Pausen", sagt Frieling. Doch auch jetzt wird weiter gearbeitet. "Ich übermal eben noch die Ränder", sagt Luisa Neumann. Sie hat ein riesiges weißes Huhn in einem roten Käfig auf ihre Leinwand gemalt und will schnell noch einige Stellen ausbessern. "Die Bilder müssen so groß sein, damit sie im Theater auch gut zur Geltung kommen", erklärt Bühnenbildnerin Antje Buurmann.

Kurze Filmsequenzen

Sie unterstützt die Schüler, indem sie die notwendigen Techniken vermittelt und erklärt, worauf bei einem Bühnenbild geachtet werden muss. "Es sind nicht alle Ideen auch auf der Bühne umsetzbar", weiß Buurmann aus eigener Erfahrung. Besonders wichtig sei, dass die einzelnen Elemente zu einander passen.

Vor allem die Mediengruppe, die kurze Filmsequenzen erstellt, muss auf die Bilder und Figuren der anderen eingehen. "Wenn wir uns richtig absprechen, dann müsste bei der Aufführung alles gut funktionieren", sagt Jens Wegenaer, der gerade die Bilder der Bohnenranke scannt, um daraus einen Film zu machen.

(RP)
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