Duisburg Schritt für Schritt gegen das Leck

Duisburg · Das Becken des Duisburger Innenhafens verliert täglich so viel Wasser, dass der Pegelstand durch den Einsatz von Grundwasserpumpen ausgeglichen werden muss. Die Reparatur-Maßnahmen können bis Jahresende dauern.

 Am unteren Bildrand sind die Sandsäcke zu erkennen, die das Leck zurzeit provisorisch abdichten sollen.

Am unteren Bildrand sind die Sandsäcke zu erkennen, die das Leck zurzeit provisorisch abdichten sollen.

Foto: Ralf Hohl

Der Duisburger Innenhafen verliert Wasser, das steht fest. Unklar hingegen ist, an welcher Stelle. Aus diesem Grund haben sich die Verantwortlichen der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) dazu entschieden, den Pegelstand in den kommenden Tagen zu senken. "Wir wissen, dass es mehrere kleinere Risse am Südufer des Beckens in Blickrichtung der A59 gibt", sagt Sarah Mdaghi. "Priorität hat jetzt aber der Mauereinbruch auf Höhe des Kindermuseums Explorado", so die Sprecherin der WBD. Dort wurde bereits eine größere Schadstelle ausfindig gemacht, die aktuell noch durch Sandsäcke abgedichtet ist und in den kommenden Wochen repariert werden soll. Der Kostenpunkt beziffert sich laut Mdaghi auf etwa 10 000 Euro.

 Für die Drachenbootrennen am vergangenen Wochenende war auf jeden Fall noch genug Wasser im Innenhafenbecken.

Für die Drachenbootrennen am vergangenen Wochenende war auf jeden Fall noch genug Wasser im Innenhafenbecken.

Foto: ARchiv

Damit der Pegelstand in der Vergangenheit seine Normalhöhe halten konnte, wurde der Wasserverlust mit dem Einsatz von Grundwasserpumpen ausgeglichen. Wie viel Wasser die Pumpen täglich in das etwa 200 Millionen Liter fassende Becken pumpen, sei allerdings schwer zu sagen. "Das ist immer pegelabhängig", sagt Mdaghi, "und die Pumpen sind sehr alt". Als Höchstleistung sollen sie bis zu 2,6 Millionen Liter Wasser täglich fördern können. Dass diese Leistung auch heute noch erbracht werde, sei allerdings unwahrscheinlich. "Der genaue Verlust lässt sich nur schwer schätzen, zumal wir auch keine Wasserzähler haben", sagt die WBD-Sprecherin. Ursprünglich sollten die Pumpen auch nur dann zum Einsatz kommen, wenn der Pegelstand wegen Trockenheit und zu starker Verdunstung sinkt, nicht aber um das Auslaufen aufgrund undichter Stellen zu kompensieren.

Gestern Mittag wurden die Pumpen schließlich abgeschaltet, damit der Pegelstand des Hafenbeckens um etwa einen halben Meter sinkt und die Reparatur-Arbeiten beginnen können. Im Zuge dessen werden auch die Pontons an den Beckenmauern in die Mitte des Wassers gezogen, da die schwimmenden Plattformen bei sinkendem Pegelstand ansonsten aufliegen würden.

Sind die Arbeiten am Mauereinbruch auf Höhe des Kindermuseums abgeschlossen, soll der Pegel indes wieder angehoben werden. Man wolle die anstehenden Arbeiten zum Flicken der weiteren Risse, die durch Frost in den Wintermonaten entstanden sein könnten, erst ausschreiben. "Unsere Traumvorstellung wäre, wenn wir alle Arbeiten bis zum Ende des Jahres abgeschlossen hätten", sagt Mdaghi. Ob das Problem damit gelöst ist, steht allerdings nicht fest. Denn neben den kleineren Schäden am Beckenrand hat sich auch ein Teil der verlegten Bodenfolie gelöst und steht nun hoch im Wasser. "Die Folie wurde mit einer Doppelnaht verlegt", erklärt Mdaghi. "Wir wissen noch nicht, ob nur eine Naht aufgegangen ist, oder ob tatsächlich Wasser durch die Folie sickert". Sollte das der Fall sein, gebe es die Möglichkeit die undichte Stelle mit einer Lehm- und Tonschicht abzudecken. "Wir müssten dann schauen, was praktikabel wäre", sagt Mdaghi. Ein Loch im Beckenboden wäre der wohl denkbar ungünstigste Fall. Eine Trockenlegung des bis zu vier Meter tiefen Beckens sei jedoch reine Spekulation. "Wir arbeiten Schritt für Schritt" - hoffentlich auch mit Erfolg.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort