Duisburg Schon vorher wissen, wo es hingeht

Duisburg · Duisport und Siemens testen im Hafen ein neues Verkehrssystem. Mit dessen Hilfe werden Lastwagen koordiniert und zügig zum nächsten freien Ladeplatz geleitet.

 Gut gelaunt bei der Vertragsunterzeichnung (von links): Markus Schlitt (Siemens AG), NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Hafen-Chef Erich Staake.

Gut gelaunt bei der Vertragsunterzeichnung (von links): Markus Schlitt (Siemens AG), NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Hafen-Chef Erich Staake.

Foto: Rolf Köppen/duisport

Siemens und die Duisburger Hafen AG (duisport) unterzeichneten gestern im Beisein von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek einen Kooperationsvertrag zur strategischen Zusammenarbeit. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von innovativen Konzepten zur Verkehrsflussoptimierung in multimodalen Verkehrsknotenpunkten.

Eine wichtige Basis dafür ist die intelligente Lkw-Zulaufsteuerung "Integrated Truck Guidance" (ITG) von Siemens. Dabei werden Lkw-Daten erfasst, diese Informationen anonymisiert, mit regionalen Echtzeit-Verkehrsdaten wie etwa Reisezeiten, Verkehrslagen sowie -störungen gebündelt und diese auf mobile Endgeräte sowie LED-Verkehrsinfo-Schilder aufgespielt. Ankommende Lkw-Fahrer erhalten so frühzeitig alle wichtigen Verkehrsinformationen, um koordiniert und schnell zum nächsten freien Ladeplatz oder Terminal zu gelangen.

In einem weiteren Schritt soll das Duisburger Pilotprojekt zusammen mit den ansässigen Kunden auf andere Verkehrsträger wie Bahn und Binnenschiff ausgeweitet werden. Die Integrated Truck Guidance liefert nach Meinung aller Beteiligter eine sehr gute Grundlage zur Optimierung und Harmonisierung multimodaler Verkehrsträger für den Hub der Zukunft. Zudem wird die Integration von IT-Systemen vorangetrieben, um frühzeitige Kommunikation zu gewährleisten und den Verkehrsfluss sowohl ins Hinterland als auch in Richtung Seehäfen zu verbessern. "Wo, wenn nicht hier im Duisburger Hafen, wäre eine moderne Steuerung des Verkehrs sinnvoll, um die intermodale Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger zu beschleunigen. Wann, wenn nicht jetzt an der Schwelle zum automatisierten Fahren, wäre der richtige Zeitpunkt dafür. Wer, wenn nicht die Marktführer in Logistik und Verkehrssteuerung, wären die geeignetsten Akteure für dieses Vorhaben", sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. "Die strategische Kooperation mit Siemens eröffnet uns die Möglichkeit, die Effizienz der Verkehrsflüsse an Logistikknotenpunkten zu optimieren", mein Hafenchef Erich Staake. Dadurch würden nicht nur zukünftige Engpässe vorausschauend beseitigt, sondern auch neue Kapazitäten geschaffen. "Mit unserem vereinten technischen und logistischen Know-How werden wir so die Effizienz jedes Logistik-Knotenpunkts weltweit nachhaltig steigern können", ist Staake sicher. "Die neue Kooperation zwischen duisport und Siemens zeigt, wie modernste Automatisierung und Digitalisierung zu mehr Effizienz in Mobilität und Logistik beitragen können", betont Dr. Jochen Eickholt, CEO Division Mobility von Siemens.

Bereits seit 2012 arbeiten Siemens und duisport auf dem Gebiet der Verkehrsfluss-Optimierung zusammen. Der neuen Kooperation vorausgegangen war die gemeinsame Erstellung eines Logistik- und Infrastrukturkonzepts für den "Sao Paulo-Santos Logistikkorridor", der die brasilianische Hafenstadt Santos mit der Hochebene Serra do Mar sowie der Megacity São Paulo verbindet.

(RP)
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