Duisburg Schleusen in Duisburg stehen still

Duisburg · Die Schleusenwärter in Nordrhein-Westfalen sind wieder im Streik. Mit Beginn der Frühschicht um 6.00 Uhr legten die Mitarbeiter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) die Arbeit am Dienstag nieder. Das bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Dienstagmorgen. Streikschwerpunkt sind die Schleusen an den Kanälen im Ruhrgebiet.

Schleusen-Streik: Kundgebung in Duisburg
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Die Beschäftigten wollen erreichen, dass die Bundesregierung einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung vereinbart und darin betriebsbedingte Kündigungen und Versetzungen ausschließt. Durch eine Umstrukturierung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung könnten nach Angaben von Verdi 3000 der bundesweit 12.000 Arbeitsplätze bedroht sein.

Nach Angaben des Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice (Elwis) gab es am Vormittag an wichtigen Nadelöhren Verzögerungen und Sperren. Eine WSV-Sprecherin berichtete von ersten merklichen Einschränkungen. "Wie es sich genau auswirkt, wissen wir noch nicht."

In Nordrhein-Westfalen lag der Schwerpunkt laut WSV auf den Kanälen im Ruhrgebiet. Da der Streik angekündigt wurde und nicht der erste seiner Art ist, ist an größeren Schleusenstandorten wie Duisburg nicht mit Chaos zu rechnen. Durch seine zentrale Lage sitzen in Duisburg verhältnismäßig weniger Schiffe fest als in den Schleusenstandorten der Umgebung. Die Auswirkungen des Streiks zeigen sich zudem auch deshalb stärker an kleinen Schleusenstandorten, weil hier die Infrastruktur nicht dazu ausgelegt ist, viele Schiffe über einen längeren Zeitraum zu beherbergen. Die Versorgung der Schiffe ist hier schwieriger sicher zu stellen.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt hatte den Streik in der Vergangenheit als unangemessen hart kritisiert. Pro Streiktag müsse ein Schiff 1500 bis 2000 Euro Einbußen in Kauf nehmen.

(dpa)
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