Duisburg Schlecker setzt auf türkische Kunden
Duisburg · Der Drogeriemarkt Schlecker will am Wochenende einen Modellversuch starten und gezielt türkische Kunden ansprechen. Dazu verteilt das Unternehmen per Haushaltseinwurf 10.000 Werbeprospekte in türkischer Sprache.
Der Versuch beschränkt sich zunächst auf die Schlecker-Filiale an der Wanheimer Straße und ihr Einzugsgebiet. Im gesamten Stadtgebiet betreibt Schlecker rund 30 Drogeriemärkte. "Duisburg hat einen großten Markt, zu dem vor allem türkische Kunden kommen. Da war die Entscheidung für uns klar", sagte Marketingleiter Volker Schurr . Sollte die Aktion am Wochenende in Hochfeld gut angenommen werden, will Schlecker den Fokus auf türkische Kunden erweitern. In der Vergangenheit hatte man bereits in einer Berliner Filiale der Zweitmarke "Ihr Platz" einen ähnlichen Versuch gestartet, nun erstmalig mit Schlecker in Duisburg.
Schlecker schließt auch nicht aus, künftig auf kulturelle Besonderheiten verstärkt einzugehen. Marketingleiter Schurr sagte, wenn es "eine entsprechende Nachfrage nach speziellen Produkten geben sollte, werden wir dem sicherlich offen gegenüber stehen".
"Das ist keine neue Werbestrategie", sagt Leyla Özmal, Leiterin des Referats für Integration. Denn in vielen türkischsprachigen Zeitungen inserierten bereits Unternehmen wie Mercedes, Aldi oder Lidl.
Dass die Kampagne des Drogeriemarktes für die Integration hemmend sei, daran glaubt Özmal nicht. "Ein Werbeprospekt ist schließlich kein literarisches Produkt", sagt sie. "Die Menschen könnten es genauso in Deutsch entziffern und die arabischen Zahlen nutzen sowohl Deutsche als auch Türken." Die türkischen Kunden würden aber gezielter nach Angeboten Ausschau halten, vermutet Özmal.