Innenhafen in Duisburg Hafenschlamm überschreitet Grenzwerte

Duisburg · Zum Ausgleich von Mehrkosten bei Spundwandarbeiten werden Sanierungen an Brücken auf Eis gelegt. Die Entsorgung des belasteten ausgebaggerten Hafengrunds schlägt mit fast einer halben Million Euro zu Buche.

 Das Teilstück am Innenhafenufer vor dem Lagerhaus (rechts) wird zurzeit noch weiter saniert, um der Spundwand Halt zu geben.

Das Teilstück am Innenhafenufer vor dem Lagerhaus (rechts) wird zurzeit noch weiter saniert, um der Spundwand Halt zu geben.

Foto: Mike Michel

Mit Mineralöl-Kohlenwasserstoff belasteter Hafenschlamm ist der Grund dafür, dass Sanierungsarbeiten an einem rund 300 Meter langen Uferstreifen des Innenhafens länger dauern – und teurer werden. Zwischen Schwanen- und Marientor in Höhe des Lagerhauses von Holz Schweizer muss der Baugrund verbessert werden, um die Standfestigkeit der dortigen Spundwand zu sichern. Dazu wird von einer Fachfirma Hafenschlamm ausgebaggert und entsorgt. Der so entstehende Raum auf der Hafensohle wird mit Steinen aufgeschüttet.

Insgesamt müssen 6000 Kubikmeter Schlamm ausgebaggert und mit sieben Arbeitsschiffen abtransportiert werden. Bei vier Transportschiffen lief das problemlos ab, doch beim fünften und sechsten Schiff wurden Auffälligkeiten und verdächtige Stoffe am ausgebaggerten Material entdeckt. Eine Fachfirma analysierte Proben des Schlamms und stellte fest, dass die Grenzwerte für Mineralöl-Kohlenwasserstoffe überschritten wurden. Insgesamt 2700 Kubikmeter müssen nun auf einer Deponie gesondert entsorgt werden. Das führt zu einer Kostensteigerung von ursprünglich 720.000 Euro um mehr als 490.000 Euro auf Gesamtkosten von mehr als 1,2 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen bis Juni 2020 abgeschlossen sein. Ein entsprechender Dringlichkeitsbeschluss wurde bereits gefasst, da die zuständige Bezirksvertretung Mitte erst im August wieder zusammentreten soll.

Zur Finanzierung der Kosten wurden mehrere andere Brückensanierungen auf Eis gelegt. Eingespart werden soll zunächst bei der Friedrich-Ebert-Brücke (350.000 Euro) und der Bassinbrücke (100.000), beide in Homberg; bei der Straßenbrücke Mülheimer Straße über die Eisenbahngleise (50.000), bei der Klappbrücke Marientor (60.000) und der Brücke Rahmer Bach (75.000). Außerdem soll ein weiterer Abschnitt am Innenhafen-Ufer erst später saniert werden. Hierfür waren ursprünglich rund 576.000 Euro veranschlagt worden. Vor dem Landesarchiv, dem Five-Boats-Gebäude, dem Stadthistorischen Museum und am Schwanentor war der Schlamm nicht belastet.

(mtm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort