Duisburg Schimmel im Frühstücksraum

Duisburg · Seit Wochen machen ein Wasserschaden und ein daraus resultierender Schimmelbefall den Erzieherinnen und Kindern der Kita Breslauer Straße zu schaffen. Bei laufendem Betrieb wird versucht, der Lage Herr zu werden.

 Die städtische Kita an der Breslauer Straße in Bergheim: In der Einrichtung durften wir gestern nicht

Die städtische Kita an der Breslauer Straße in Bergheim: In der Einrichtung durften wir gestern nicht

Foto: Andreas Probst

Bergheim Es klingt haarsträubend, was Eltern von Kindergartenkindern der städtischen Kita Breslauer Straße in Bergheim berichten. Die Einrichtung gleiche einer "Seenlandschaft", der Boden habe sich in einigen Bereichen gelöst, Trockengeräte sorgten für unerträglichen Lärm, die Kinder dürften sich nur in bestimmten Bereichen aufhalten. Das war vor der Weihnachtspause. Den vorläufigen Höhepunkt hätten die Kinder und Erzieherinnen am 2. Januar erlebt, als die Kita wieder öffnete: Im "gesamten Frühstücksraum", so die Eltern, die namentlich nicht genannt werden wollen, habe sich eine "geschlossene schwarze Schimmeldecke" gebildet, die "alles überzog". Die Kinder durften den Raum nicht mehr betreten. Das Gesundheitsamt sei informiert und der Frühstücksraum noch am selben Tag versiegelt worden. "Informationen an die Eltern gleich null", beschweren sich die Eltern. Immer wieder sei versichert worden, dass alles in Ordnung sei. Seit Dienstag, heißt es, sei der Frühstücksraum wieder freigegeben – zum Spielen. Speisen verzehren dürfe man hier noch immer nicht.

Die Kindergartenleitung darf der Presse keine Auskunft geben. "Mir sind die Hände gebunden", sagte Leiterin Christiane Threimer-Lindermann auf Anfrage. Die Stadt Duisburg bestätigte, dass es einen Wasserschaden gebe. Grund sei ein Haarriss im Eckventil einer Wasserleitung. "Das hat absolut nichts mit den Sanierungsarbeiten in der Kita zu tun", betonte Sprecherin Anja Huntgeburth. In denen hatten Eltern die Ursache für das Problem gesehen.

Unterschiedliche Versionen

Wie die Sprecherin erklärte, habe das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) sofort reagiert und wenige Tage nach der Schadensmeldung am 25. Oktober Geräte zur Trocknung aufgestellt. Und die seien nun mal "unglaublich laut" und erzeugten eine "unangenehme Abwärme". Was in der Kita Breslauer Straße noch erschwerend hinzukomme, sei die Tatsache, dass es sich um einen Faserboden, also einen mineralischen Unterboden handele. Da dürfe man nicht zu viele Trockengeräte aufstellen, weil der Boden zu viel Wärme nicht vertrage. Also dauerte das ganze Prozedere auch deswegen länger.

Wolfgang Büchel vom Gesundheitsamt schilderte die Situation ein wenig anders als die Eltern. Von Überschwemmungen könne keine Rede sein; Schimmel habe sich lediglich unter dem Fußboden sowie hinter Schränken und Fußleisten gebildet. Von einer geschlossenen Schimmeldecke wisse er nichts. Allerdings, betonte er, sei er auch nicht persönlich vor Ort gewesen, sondern verlasse sich bei seiner Aussage auf Angaben einer besorgten Mutter, die ihn angerufen habe, sowie eines IMD-Mitarbeiters.

Eine akute Gesundheitsgefahr besteht laut Büchel nicht. Der Trocknungsprozess sei mittlerweile abgeschlossen. Im Frühstücksraum soll in der nächsten Woche ein neuer Boden verlegt werden.

(RP)
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