Duisburg Schießwütiger vor Gericht

Duisburg · Auf dem Nachhauseweg von der Kneipe zog ein Mann in Hochheide eine scharfe Schusswaffe und schoss um sich. Seit gestern muss er sich wegen versuchten Totschlags vor dem Duisburger Landgericht verantworten.

Die Zeugen gaben an, er habe sich als Polizeibeamter ausgegeben und grundlos Schüsse abgegeben. Der 60-Jährige sagte vor Gericht, er wisse, dass er einen Schuss abgab, dann könne er sich erst wieder an die Festnahme vor seiner Wohnung erinnern. Als Motiv, warum er die Waffe an dem Tag im Januar geladen und in den Mantel gesteckt hatte, nannte er Angst.

Immer wieder habe er von Einbrüchen, Körperverletzungen und Bedrohungen gehört und geglaubt, er müsse sich schützen. So auch an diesem Abend. In mehreren Kneipen sei er gewesen, habe etwa 15 Bier und 15 Schnaps getrunken und dann nach Hause gewollt. Mehrere Personen standen auf dem Bürgersteig, hätten ihm keinen Platz gemacht und Bemerkungen gemacht. Daraufhin habe er die in ein gelbes Tuch gewickelte Waffe aus der Manteltasche gezogen und einen Warnschuss abgegeben. An mehr könne er sich nicht erinnern. Bei seiner Flucht über die Ottostraße in Richtung Moerser Straße hatten ihn die Männer verfolgt und vor seiner Wohnung festgehalten, bis die Polizei kam.

Die Beamten konnten später mehrere Waffen sicherstellen. Dies erklärte der Angeklagte mit seiner Sammelleidenschaft. "Ich wollte niemanden verletzten und schon gar nicht erschießen", beteuerte er jetzt. Der Prozess wird fortgesetzt.

(BL)
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