Duisburg Schauspiel "Vater": Wenn die Orientierung verloren geht
Duisburg · Mit "Vater" des französischen Romanciers und Dramatikers Florian Zeller bringt das Theater Duisburg am 12. und 13. Januar, jeweils um 19.30 Uhr, eine beeindruckende Auseinandersetzung mit dem hochaktuellen Thema Demenz auf die Bühne des Großen Hauses. André beschuldigt fälschlicherweise seine Pflegekraft des Diebstahls. Seine Tochter Anne nimmt ihn daraufhin zu sich. Er vermutet, dass dies der erste Schritt ist, ihn zu entmündigen. In Annes Wohnung geschehen seltsame Dinge: Menschen, die André nie zuvor gesehen hat, geben sich als seine Tochter aus oder behaupten, Annes neuer Lebensgefährte zu sein. Und dann sind da immer wieder diese beunruhigenden kleinen Löcher im Gedächtnis, die André unbedingt vertuschen muss, damit Anne ihn nicht in ein Heim abschiebt.
"Vater" ist ein Stück über Demenz und den Verlust der Orientierung in der Welt. Der französische Gegenwartsautor Florian Zeller beschreibt den Prozess der schwindenden Autonomie eines gestandenen Mannes ebenso wie die Zunahme von Erinnerungslücken und die damit einhergehenden Angstzustände. Bei aller Tragik der Geschichte hat das Werk auch viele komische Momente, die das schwere Thema mit einer Leichtigkeit versehen. In seinem Erfolgsstück stellt Zeller auch die Frage nach der Verantwortung der Generationen, thematisiert das Pflegen naher Angehöriger sowie den schmerzhaften Moment, vom eigenen Vater nicht mehr erkannt zu werden. Das Stück wurde 2012 in Paris uraufgeführt und seitdem auf vielen Bühnen Europas gespielt. Die Aufführungen in Duisburg sind ein Gastspiel des Schauspielhauses Bochum. In der Hauptrolle des "André" ist Bernd Rademacher zu sehen.
Eine kostenlose Einführung ins Stück gibt es um 19 Uhr im Foyer. Karteninfo unter Telefon 0203 28362100.
