"Ganz schön gespenstisch. Das wird mir auch immer unheimlicher ohne Taschenlampe", flüsterte die seibenjährige Sarah und klammerte sich an Mamas Hand fest. Ihr Vater Udo Liers konnte nicht widerstehen und erschreckte Sarah und ihre drei Freunde, indem er aus dem nächsten Busch sprang. "Du hast echt Nerven, Papa", kommentierte Sohn Pascal die Aktion und rannte schnurstracks auf das Aquarium zu, das kurzerhand zum Harry-Potter-Schloss umgerüstet worden war. Schaurig schön erstrahlten hier die Aquarien in neuem, unheimlichen Licht, so dass sogar die harmlosen Otter wie Seeungeheuer wirken. Die Besucher, die sich durch die Dunkelheit schlugen und über die Brücke kamen, belohnten die gruselig verkleideten Zoomitarbeiter mit weiteren tollen Attraktionen. Vorbei am in Nebelschwaden eingehüllten Friedhof mit Grabsteinen, Kreuzen und Grablichtern, durch das Primatenhaus, und dann hinein ins Abenteuer: Eine Geisterbahn und die Zauberbühne vervollständigten den Halloween-Spaß. "Das ist wirklich eine andere Welt. Da wird uns Erwachsenen noch das Fürchten gelehrt", gab Tobias Gräser lachend zu. "Zudem hätte ich es nicht so voll erwartet. Als wir angekommen sind, hat mir nämlich schon die Schlange draußen Angst gemacht", scherzte er und meinte damit den riesigen Andrang vor dem Zoo auch noch zwei Stunden nach Kassenöffnung.

Neben der aufwändigen Dekoration sorgten ein großes Feuer am Afrikanum, eine Kürbispyramide, der Gruselpfad, eine Kinderdisco und die tolle Stimmung für das passende Drumherum. Ob sich die Kleinen denn auch für die Tiere interessieren? "Ja", berichtete die fünfjährige Katharina, die sich beim Halloween-Schminken in etwas Gruseliges verwandeln ließ. "Ich habe schon viele Monster gesehen." Lachend klärte Ulrike Roth ihre Tochter auf: "Das war doch kein Monster, das war eine Riesenschildkröte!"