Duisburg "Schattenbaustelle" sorgt für Ärger

Duisburg · Die Bauarbeiten an der A 59 ab Mai sind lediglich eine Instandsetzung für eine "Restnutzungsdauer" von 15 Jahren. Nach Beendigung der Arbeiten muss die A 40-Rheinbrücke zwischen Neuenkamp und Homberg saniert werden.

 Vom Logistik-Standort zum Stau-Standort Nummer 1? Die vielen Bautätigkeiten an Brücken, Straßen und Autobahnen in und um Duisburg bereiten den Verantwortlichen zurzeit arges Kopfzerbrechen. Die vorbereitenden Arbeiten zur Sanierung der A 59 beginnen im Frühjahr.

Vom Logistik-Standort zum Stau-Standort Nummer 1? Die vielen Bautätigkeiten an Brücken, Straßen und Autobahnen in und um Duisburg bereiten den Verantwortlichen zurzeit arges Kopfzerbrechen. Die vorbereitenden Arbeiten zur Sanierung der A 59 beginnen im Frühjahr.

Foto: Christoph Reichwein

Was die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr gestern von Vertretern des Landesbetriebes Straßen.NRW erfuhren, war wenig ermutigend. Von Anfang Mai bis Anfang Oktober ist mit Ausnahme einer Juli-Woche wie berichtet immer eine Fahrtrichtung der A 59 zwischen den Kreuzen Duisburg und Duisburg-Nord gesperrt. Dass der Landesbetrieb nun zeitgleich vom 1. Mai bis zum 30. September die Fahrbahn der Nord-Süd-Achse zwischen den Anschlussstellen Duisburg-Walsum und Dinslaken-Hiesfeld erneuert und in dieser Zeit jeweils eine Spur pro Fahrtrichtung sperrt, stieß auf wenig Gegenliebe bei den Lokalpolitikern. Ein Vertreter von Straßen.NRW wies darauf hin, dass es sich hier um eine Gewährleistung handele und sich eine "Schattenbaustelle" in Verlängerung der anderen Großbaustelle nicht so sehr verkehrsbehindernd auswirken würde.

Im Übrigen sei die 1960 bis 1963 gebaute Berliner Brücke noch rund 15 Jahre belastbar — dann ist wohl endgültig Schluss. Für das Jahr 2025 prognostiziert Straßen.NRW für den Abschnitt zwischen den Kreuzen Duisburg und Duisburg-Nord auf ein tägliches Fahrzeugaufkommen von 107 000. Zurzeit sind es etwas mehr als 80 000.

Planungsdezernent Carsten Tum zeigte sich wenig glücklich über die "Schattenbaustelle". Mit der dreimonatigen Vollsperrung der A 40 in Essen habe der Landesbetrieb zwar gute Erfahrungen gemacht. "Uns wird es aber heftiger treffen", sagte Tum. Vor allem, weil durch die Bauarbeiten am Karl-Lehr-Brückenzug in Ruhrort auch die zweite große Nord-Süd-Verbindung empfindlich gestört ist. Zurzeit arbeite die Verwaltung an einem innerstädtischen Umleitungskonzept. Dazu gehört auch eine Taktverdichtung der DVG-Linie 903. Elmar Klein (CDU) meinte, ein solches Verkehrskonzept sei "längst überfällig". Damit nicht genug: "Die Rheinbrücke der A 40 in Neuenkamp bereitet uns arge Probleme und muss dringend verstärkt werden", erklärte Annegret Schaber vom Landesbetrieb. Nach Möglichkeit soll hiermit aber erst begonnen werden, wenn die Arbeiten an der A 59 abgeschlossen sind.

Manfred Osenger (SPD) verwies auf die Dauerbaustelle der A 40 vor der Rheinbrücke und sagte: "Wir sind immer stolz darauf, Logistik-Standort zu sein. Nun wird aus dem Logistik-Standort Duisburg der Stau-Standort Nummer eins." Ob die A 40 zwischen dem Kreuz Duisburg und dem Kreuz Kaiserberg später einmal vierspurig ausgebaut werden kann, sei noch offen, hieß es von Seiten des Landesbetriebs. "Das muss erst in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Eine Entscheidung wird erst 2015 fallen", sagte ein Sprecher.

(RP)
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