So werden Wespen bekämpft Schädlingsbekämpfer entfernen Wespennest

Duisburg · Die Populationsgröße der Insekten schwankt periodisch von Jahr zu Jahr. Eine Genehmigung zur Entfernung ist in jedem Fall erforderlich. Bei einer Umsiedlung können die Insekten zur Gefahr werden.

So wird ein Wespennest unschädlich gemacht
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So wird ein Wespennest unschädlich gemacht

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Von einer Wespenplage ist derzeit häufig die Rede, da der gleichmäßig kalte Winter einen ruhigen Winterschlaf des Wespenvolkes ermöglicht hat und der trockene Frühling genügend Nahrung für die Insekten bot.

Von einer Plage zu sprechen, das sei nicht ganz richtig, erklärt Hans-Dieter Calmund von Calmund & Riemer Schädlingsbekämpfung in Rheinhausen. "Die Population schwankt periodisch, alle paar Jahre haben wir ein "Wespenjahr" mit überdurschnittlich vielen Wespennestentfernungen, das ist dieses Jahr der Fall", fügt er hinzu.

Doch bei der Bekämpfung der Insekten ist Vorsicht geboten, das Artenschutzgesetz erfordert in Duisburg eine Genehmigung der Entfernung durch das Amt für Umwelt und Grün.

In Nischen und Ritzen

Dr. Randolph Kricke, Artenschutzbeauftragter der Stadt Duisburg, erläutert das Verfahren: "Wenn sich der Kunde direkt an ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen und nicht an das Amt für Umwelt und Grün wendet, beantragt das Unternehmen die Bekämpfung und der Auftraggeber erfährt von diesem Prozess nichts." Trotzdem werden bei jeder Antragsstellung Angestellte der Stadt zur Besichtigung und Einschätzung der Gefahrenlage zum Auftragsort geschickt.

Berthold Keßner von A&B Keßner Schädlingsbekämpfung in Rheinhausen weiß mehr über die verschiedenen Herangehensweisen bei der Nestentfernung. "Lose Nester können vollständig entfernt werden, jedoch liegen etwa 90 Prozent aller Nester in Nischen oder Mauerritzen, dann kommen Chemikalien zum Einsatz", erläutert der Experte.

Dabei tragen die Schädlingsbekämpfer spezielle Anzüge und bringen mit Hilfe eines Druckgerätes insektiziden Staub oder ein insektizides Pulver in das Einflugloch des Nestes auf. Zurückkehrende Arbeiterinnen tragen das Mittel ins Innere des Nestes und töten so das Volk ab.

"Wer professionell Wespen bekämpft, sollte möglichst das gesamte Volk beseitigen", weiß Hans-Dieter Calmund und verweist auf neue Präparate, die zusätzlich zur sofortigen Wirkung einen Langzeiteffekt besitzen, der verhindert, dass sich die Larven weiter vermehren. Anders als bei Bienen zerfällt das Nest nach der Abtötung oder dem natürlichen Absterben der Population im Winter, so dass keine Gefahr besteht, dass ein anderes Wespenvolk das Nest erneut benutzt. Die Kosten für die Bekämpfung betragen je nach Lage des Nestes, 95 bis 140 Euro.

Statt ein Wespenvolk abzutöten, könnten die Fachleute es auch umsiedeln. Dies ist aber alles andere als einfach: "Der Stamm muss über Tage zusammengehalten werden, das erfordert einen hohen Aufwand. Außerdem kann man ein durch die Umsiedlung gereiztes Volk nicht einfach in der Natur aussetzen. Die aggressiven Tiere würden eine ernsthafte Bedrohung für Mensch und Tier darstellen", erklärt Keßner.

(RP)
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