Einsätze gegen Rocker zeigen Wirkung Satudarah MC gibt Vereinsheim in Duisburg auf

Duisburg · Seit Ende Januar sitzen der ehemalige Präsident und sein Stellvertreter im Gefängnis. Nun gibt der Rocker-Club Satudarah offensichtlich seine Zentrale in Duisburg auf. In den vergangenen Jahren feierten dort Rocker die Gründung neuer Ortsgruppen - jetzt hängt ein Zettel an der Fassade, der nach neuen Mietern sucht.

 Das Vereinsheim in Rheinhausen auf einem Foto von 2013.

Das Vereinsheim in Rheinhausen auf einem Foto von 2013.

Foto: Probst

Das Vereinsheim an der Friedrich-Ebert-Straße war in den vergangenen Jahren die Deutschland-Zentrale der aus den Niederlanden stammenden Gruppierung Satudarah. Wurde in Deutschland eine neue Ortsgruppe, ein sogenanntes "Chapter", gegründet, kamen die Vertreter nach Duisburg und holten sich bei ihrem damaligen Präsidenten Ali Osman ihre "Kutten" ab. Osman, der bürgerlich Yiliray K. heißt, wurde wie sein Stellvertreter Baris T. jedoch Ende Januar zu über sechs Jahren Haft verurteilt. Ihm wurde Waffen- und Drogenhandel nachgewiesen. Am Tag der Urteilsverkündung forderte Yildiray K. die Auflösung der Satudarah. Dieser Wunsch scheint nun teilweise in Erfüllung zu gehen.

Waffen und Steroide bei Razzia gefunden

In dem Vereinsheim in Rheinhausen und mehreren Wohnungen in Duisburg und Hamm hatte es am 8. April eine Razzia gegeben. Die Polizei fand sechs Schusswaffen, Munition und ein verbotenes Messer. Außerdem fanden die Polizisten Steroide und Anabolika in einer der Wohnungen.

Nach Angaben von Polizeisprecher Ramon van der Maat, wurde das Lokal in Rheinhausen in den vergangenen Wochen von den "Saudarah", einer Nachfolgeorganisation der Satudarah in Duisburg genutzt. Veranstaltungen oder Treffen haben dort aber kaum noch stattgefunden. Auch am Hochemmericher Markt, wo ein Vereinsmitglied im September 2013 eine Immobilie erworben hatte, konnte die Polizei kaum Aktivitäten feststellen.

Einsätze gegen Rocker zeigen Wirkung

Sowohl die Satudarah wie auch ihre Folgeorganisation waren Mieter des Lokals an der Friedrich-Ebert-Straße, das nun auf einen neuen Pächter wartet. Die Polizei in Duisburg geht davon aus, dass der Verlust des Präsidenten und zahlreiche Einsätze gegen die Rocker, Wirkung gezeigt haben. Dennoch beobachten die Beamten weiterhin die Szene.

(ac)
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