Gastbeitrag in der „Welt“ Linkenpolitiker Christian Leye und Sahra Wagenknecht fordern Öffnung von Nord Stream 2

Duisburg · Nach FDP-Vize Wolfgang Kubicki spricht sich nun auch der Duisburger Linkenpolitiker Christian Leye dafür aus, die Ostsee-Pipeline zu öffnen. In einem Text, den er zusammen mit Sahra Wagenknecht geschrieben hat, nennt er die Sanktionen gegen Russland einen „Wirtschaftskrieg“.

 Die Bundestagsabgeordneten der Linken Sahra Wagenknecht und Christian Leye.

Die Bundestagsabgeordneten der Linken Sahra Wagenknecht und Christian Leye.

Foto: Arne Lieb

Der Duisburger Bundestagsabgeordnete Christian Leye (Linke) fordert, die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 zu öffnen. In einem Gastbeitrag, den der ehemalige Landessprecher der Linken in NRW zusammen mit Sahra Wagenknecht für die Tageszeitung „Welt“ verfasst hat, heißt es: „Da auch die Nicht-Inbetriebnahme von Nordstream 2 eine Sanktion darstellt, wäre die Öffnung ein Signal der Entspannung in diesem Wirtschaftskrieg.“

Leye und Wagenknecht argumentieren in dem Text, dieser Schritt könne dazu führen, dass Russland über eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen nachdenke. Zudem hätten die Sanktionen des Westens keinen Einfluss auf den Krieg in der Ukraine, der nur durch Diplomatie beendet werden könne. Wie diese diplomatischen Initiativen aussehen sollen, sagen die beiden Linken-Politiker nicht. Leye und Wagenknecht kritisieren auch, dass die Bundesregierung versuche „jeglichen Protest gegen die Regierungspolitik von vornherein zu delegitimieren, in dem sie ihm das Label rechts gibt“.

Leye sitzt seit 2021 als einer von 39 Abgeordneten der Linken im Bundestag. Zuletzt arbeitete er im Wahlkreisbüro von Sahra Wagenknecht, gegen die im vergangenen Jahr erfolglos ein Parteiausschlussverfahren geführt wurde.

Zuvor hatte auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki mit einer Forderung nach Öffnung von Nord Stream 2 für Verwunderung in seiner Partei gesorgt und ist dabei auf scharfen Widerspruch gestoßen. Von führenden Liberalen und auch den Koalitionspartnern SPD und Grüne wurde der Vorstoß deutlich zurückgewiesen. Auch Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner ging auf Distanz. Er halte den Vorschlag für „falsch und abwegig“, sagte eine Sprecherin seines Ministeriums in Berlin.

(mit dpa)

(atrie)
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