Duisburg Runter vom Eis!

Duisburg · Trotz des kalten Wetters hatten die Wirtschaftsbetriebe eher wenig zu tun – es blieb trocken, das soll ab Sonntag anders werden. Eine Änderung gibt es bei den Eisflächen: Sie werden generell nicht mehr freigegeben.

Feuerwehrübung auf dem Eis
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Foto: Andreas Probst

Trotz des kalten Wetters hatten die Wirtschaftsbetriebe eher wenig zu tun — es blieb trocken, das soll ab Sonntag anders werden. Eine Änderung gibt es bei den Eisflächen: Sie werden generell nicht mehr freigegeben.

Wer sich in Duisburg aufs Eis begibt, ist selbst verantwortlich. "Öffentliche Eisflächen auf den Duisburger Gewässern werden grundsätzlich nicht mehr freigegeben", erklärte Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) gestern auf Anfrage. Man könne und wolle es nicht riskieren, bei einem eventuellen Unglücksfall in Haftung genommen werden, wenn eine Eisfläche zuvor freigegeben wurde.

Noch Anfang des Monats hatten die Wirtschaftsbetriebe mitgeteilt, erst bei einer Eisdicke von zehn bis zwölf Zentimetern könne ein See oder der Parallelkanal sicher betreten werden. Inzwischen verzichten die Wirtschaftsbetriebe aber selbst darauf, die Eisdicke zu messen.

Keine Freigabe

Zugefrorene Gewässer dürfen daher in Duisburg überhaupt nicht mehr betreten werden. "Das letzte Mal, dass in der Stadt Wasserflächen freigegeben wurden, war 1996. Dass wir in Duisburg das Betreten des Eises oder Schlittschuhlaufen nicht mehr erlauben, ist keine Besonderheit dieser Stadt. Das ist in Dortmund, Bochum oder Essen genau so." Und das aus gutem Grund.

Die Wirtschaftsbetriebe bitten alle Eltern, ihre Kinder darauf aufmerksam zu machen, dass das Betreten der Eisschicht lebensgefährlich ist. Die Mitglieder der DLRG am Toeppersee in Rheinhausen beispielsweise trainieren regelmäßig die Eisrettung mit speziellen Geräten. Gestern übten auch Einsatzkräfte der Feuerwehr am Verbindungskanal zur Regattabahn, wie man im Eis Eingebrochene möglichst schnell rettet, ohne sich dabei selbst zu gefährden.

Bis zu 192 Mitarbeiter können die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) für ihren Winterdienst abstellen. Im Zweischicht-Betrieb zu jeweils zehn Stunden könnte dafür fast rund um die Uhr gearbeitet werden. Das war aber bislang gar nicht notwendig. "Natürlich sind die Kollegen bei Minustemperaturen im Einsatz und streuen neuralgische Punkte, vor allem an Brücken. Aber weil es trocken bleibt, sind unsere Salzlager noch fast voll", erklärte Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe. Im schneereichen Winter 2010 / 2011 verstreuten die Einsatzkräfte rund 6600 Tonnen Salz auf Duisburger Straßen. Vorsichtshalber wurden für diesen Winter daher rund 11 000 Tonnen eingelagert.

Kein Blitzeis

Der Verbrauch könnte in den nächsten Tagen steigen, wenn es wärmer wird und Niederschläge angesagt sind. "Mit Blitzeis oder ähnlichem Wetter rechnen wir nicht. Aber vorbereitet sind wir in jedem Fall", so Lange. Als Basis dienen den Betrieben lokale Informationen und Prognosen des Wetterdienstes, was einen schnellen und flexiblen Einsatz möglich mache. Nach Möglichkeit kommen vor einer widrigen Wetterperiode Solestreuer zum Einsatz, die die Straßen mit einer Lösung aus Salz und Wasser "imprägnieren" und stumpf halten sollen. Auf Gehwegen ist das Streuen mit Salz verboten. Hier sollen nur abstumpfende Mittel wie Granulat eingesetzt werden.

(RP)
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