Trödel, Kirmes, Feuerwerk und Co. Hafenfest in abgespeckter Form

Duisburg · Das ausgefallene Höhenfeuerwerk im vergangenen Jahr hat die Veranstalter viel Geld gekostet. Das 26. Ruhrorter Hafenfest findet daher in einer etwas „abgespeckten“ Version statt.

Fotos vom Ruhrorter Hafenfest in Duisburg 2018
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Das Ruhrorter Hafenfest in Duisburg

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Von Freitag, 16., bis Montag, 19. August, findet das Ruhrorter Hafenfest statt. Bis dahin zählt die Uhr auf der dazugehörigen Homepage www.ruhrorter-hafenfest.de sekündlich runter. Der Vorstand des Hafenfestvereins stellte jetzt das Programm vor. 

Ja, es liest sich etwas abgespeckt, das Programm der 26. Ausgabe gegenüber dem Jubiläumsjahr 2018, als 25 Jahre Ruhrorter Hafenfest gefeiert wurde. Diesmal kein Schirmherr, nichts Spektakuläres, kein Musikprogramm auf dem Gustav-Sander-Platz vor der (weiterhin geschlossenen) Schifferbörse und die Ungewissheit, was passiert mit dem Höhenfeuerwerk „Ruhrort in Flammen“ am Eröffnungstag um 23 Uhr?

Bekanntlich wurde es im vergangenen Jahr sehr zum Ärger der Veranstalter und Enttäuschung der Hafenfestbesucher und der Schiffskorso-Betreiber nur drei Stunden vor Beginn der Veranstaltung durch die Stadt abgesagt. Der Schaden laut Hafenfestverein habe daraufhin insgesamt rund eine Million Euro betragen, vom Imageschaden einmal ganz abgesehen. „Wir als Verein sind allein auf 50.000 Euro sitzengeblieben“, sagte Vorstandsvorsitzender Walter Pavenstedt.

Wie man sich in diesem Jahr in einem ähnlichen Fall verhalten würde, wisse er nicht. In diesem Zusammenhang verwies er lediglich auf eine Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (http://www.wettergefahren.de), der auf fünf Schaubildern unter dem Titel „Grasland-Feuerindex“ die „Feuergefährdung von offenen, nicht abgeschatteten Geländes mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs“, wie es offiziell dort heißt, der jeweils nächsten vier Tage vorhersagt und beschreibt.

Danach sei in der Gefährdungsstufe 4 (hohe Gefahr) in jedem Fall zu wässern. Ob der Hafenfestverein dabei auf die Freiwillige Feuerwehr und das Feuerlöschboot der Berufsfeuerwehr setzen könne, wisse man ebenfalls nicht. Die Gefährdungsstufe 5 (sehr hohe Gefahr) dagegen, führe in jedem Fall zum Verbot des Feuerwerks. „Das war 2018 der Fall“, so Pavenstedt.

Doch trotz dieser teils existenzbedrohenden Imponderabilien habe der dreiköpfige Vereinsvorstand, dem neben Pavenstadt, noch der ehemalige Leiter des Haniel Museums und spätere Leiter des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt, Bernhard Weber, sowie die stellvertretende Vorsitzende des Ruhrorter Bürgervereins, Stella Tarala, angehören, beschlossen, weiterzumachen und ein dennoch „umfangreiches Programm“, wie gesagt wurde, für 2019 auf die Beine gestellt.

Dabei wurde die Programmstruktur weitgehend beibehalten. Es wurde erneut auf Traditionelles und Bewährtes gesetzt: Dazu zählt vor allem das Musikprogramm diesmal allerdings nur auf der sogenannten Haniel-Bühne auf dem Richard-Hindorf-Platz. Dort werden von Freitag bis Sonntag überwiegend Coverbands präsentiert. Höhepunkt sei, so Weber, die „Mariuzz Westernhagen-Tribute- und Grönemeyer-Cover-Show“ am Samstag, um 21 Uhr.

Den musikalischen Schlusspunkt des Hafenfestes setze wie in den Vorjahren, das „Urgestein der Duisburger Musik-Szene“, in der er, Weber, an der Orgel mitspielt, „The Sonny Boys“ am Sonntag, um 18.30 Uhr. Nichts mit Cover und Revival dagegen am Hut haben fünf mit Blinkebrillen und Seifenblasen ausgestattete Berliner Jungs, die sich „YeoMen“ nennen und seit knapp zehn Jahren in die Welt hinausziehen, um ihr eigenes Musik-Genre, nämlich „Extrem-Acappella“, wie sie es nennen, bekannt zu machen. Ihr Auftritt ist am Samstag um 18 Uhr.

Am Sonntag dann findet mittlerweile zum dritten Mal der „Hinterhoftrödel“ (11 bis 17 Uhr) statt, mit diesmal über 80 Trödlern in über 30 verschiedenen Höfen im Herzen von Ruhrort. Auf dem Neumarkt dagegen gibt es zum neunten Mal den Kunst- und Kulturmarkt (11 bis 18 Uhr) mit diesmal 46 Ständen aus dem Bereich Kunst und 14 Ständen aus den Bereichen Literatur und dergleichen. Auf einer Bühne am Bunker finden sechs verschiedene Theater- und Musikdarbietungen statt.

Doch was wäre ein Hafenfest ohne Schiffe? Und so laden die historischen Dampfboote „Jan de Sterke“ und „Adelaar“ sowie die „George Stephenson“, das Proviantboot „Time is Money“ und der Frachtensegler „Helena“ vom Kai am Hafenmund zu Rundfahrten und/oder Besichtigungen ein.

Eine Neuerung gibt es, die allerdings der Tatsache geschuldet ist, dass diesmal nur ein „Notprogramm“ (könnte man fast sagen) auf dem Gustav-Sander-Platz stattfindet: Die offizielle Eröffnung findet also nicht wie bisher (fast) immer an der Ruhrorter Schifferbörse statt, sondern auf der Haniel-Bühne am Richard-Hindorf-Platz unweit der Kirmes, die bis Montag (18. August von 14 bis 22 Uhr) einschließlich geöffnet hat.

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