Rückblick Was im Jahr 2019 in Duisburg gut war

Duisburg · Sprengung, Spatenstiche, tolle Veranstaltungen – das jetzt zu Ende gehende Jahr hatte in Duisburg viel zu bieten. Und macht Mut und Hoffnung auf das kommende Jahr 2020 und die weitere Zukunft in unserer Stadt.

 Der entscheidende Moment: Am 24. März um 12 Uhr fällt der erste „Weiße Riese“ in sich zusammen. Die Sprengung funktioniert reibungslos.

Der entscheidende Moment: Am 24. März um 12 Uhr fällt der erste „Weiße Riese“ in sich zusammen. Die Sprengung funktioniert reibungslos.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Sprengung des „Weißen Riesen“

Am 24. März ist es soweit: Der erste der Weißen Riesen in Hochheide fällt. Die Sprengung des Hochhauses sorgt für bundesweites Aufsehen und läutet gleichzeitig ein neues Kapitel des Strukturwandels ein, diesmal wieder für den Duisburger Westen. Die Sprengung verläuft reibungslos und so schnell, dass der live übertragende WDR den entscheidenden Moment verpasst. Der zweite „Weiße Riese“ (Ottostraße 24-30) soll 2020 fallen. Der Ankauf und die Sprengung der Hochhäuser sind Teil eines Integrierten Handlungskonzeptes zur Stabilisierung des Stadtteils. Hochhäuser mit einem hohen Anteil leerstehender, perspektivisch nicht mehr vermarktbarer Wohnungen werden vom Wohnungsmarkt genommen und abgerissen. 80 Prozent der gesamten Projektkosten werden vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ finanziert. Der Wohnpark wurde 1974 fertiggestellt. Er bestand ursprünglich aus sechs jeweils 20-stöckigen Hochhäusern. Mittlerweile hat sich die Gegend zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt. Noch immer erheben sich fünf der weiß-grauen Betonklötze aus den 70er Jahren über dem Sanierungsgebiet, das in Zukunft bekanntlich von einem „Central Park“ gekennzeichnet sein soll. Mindestens zwei Weiße Riesen sollen noch weg.

Duisburg: Sprengung des ersten "Weißen Riesen"-Hochhaus - Fotos
16 Bilder

So lief die Sprengung des „Weißen Riesen“ in Duisburg

16 Bilder
Foto: dpa/Christoph Reichwein

Fördergelder für Duisburg

Fördergelder gibt es 2019 für unsere Stadt reichlich. Die Stadt Duisburg wird gemeinsam mit Rostock, Plauen und Erfurt für das Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung vom Bund ausgewählt. Das Geld fließt in die Stadtteile Marxloh und Alt-Hamborn. Die Laufzeit der Förderung umfasst sieben Jahre, von 2020 bis 2026. Der Stadt Duisburg wird eine Förderung des Bundes in Höhe von 25 Millionen Euro für Marxloh und Alt-Hamborn in Aussicht gestellt. Damit ermöglicht der Bund eine Förderung von 50 Prozent der Gesamtkosten. Ein Ko-Finanzierung in Höhe von 15 Millionen Euro wird vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW in Aussicht gestellt, so dass für die Stadt ein Eigenanteil von zehn Millionen Euro verbleibt. Eine der ersten Maßnahmen wird vermutlich der Abriss der seit Jahren brach liegenden Rhein-Ruhr-Halle sein. Das Familienzentrum Julius-Birck-Straße soll erweitert werden. Rund 3,8 Millionen Euro sind für die „Freiraumgestaltung” gedacht; der Duisburger Norden soll deutlich grüner werden.

Darüber hinaus erhält die Stadt Duisburg vom Land die Rekordfördersumme von 78 Millionen Euro für die Modernisierung von 410 Mietwohnungen und damit doppelt so viel wie im Vorjahr. Finanziert werden damit auch 237 neue Mietwohnungen, 21 Plätze für Menschen mit Behinderungen in Pflegeheimen sowie zwei Eigenheime. Der soziale Wohnungsbau in unserer Stadt soll mit dem Fördergeld einen deutlichen Schub bekommen.

Baubeginn an der Rheinbrücke

Früher als erwartet findet bereits am 16. Dezember der erste Spatenstich für den Neubau der neuen Rheinbrücke der A 40 statt. Dafür kommt auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nach Homberg. Möglich gemacht hat dies vor allem die schnelle Vorarbeit der Bezirksregierung in Düsseldorf beim Planfeststellungsverfahren. Die Lkw-Waagen auf beiden Seiten der Brücken sorgen immer wieder für Staus, vor allem im Berufverkehr. Bisher werden rund 23.000 zu schwere Lkw vor der Brücke vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Der verfrühte Baubeginn in diesem Jahr nährt die Hoffnung, dass die Brücke wie geplant 2026 fertig wird. Dann soll es vier Spuren über den Rhein in beide Richtungen geben.

Nur wenige Tage später gibt es einen weiteren Spatenstich für ein wichtiges Infrastrukturprojekt, diesmal für die Umgehungsstraße Meiderich. Sie soll Ruhrort und Meiderich entlasten und den Verkehr vom und zum Hafen über die A 59 schneller als bisher abwickeln.

Keine neuen Schulden

In seiner Sitzung am 25. November verabschiedet der Rat den Doppelhaushalt für die Jahre 2020/2021. Es werden keine neuen Schulden mehr gemacht, und dies soll auch so bleiben, wenn die Landesmittel vom Stärkungspakt nicht mehr fließen.

100 Jahre Volkshochschule

Mit einem großen Festakt wird das Jubiläum der Bildungseinrichtung gefeiert. Das Jubiläumsmotto lautet „100 Jahre Wissen teilen“. Im Herbst 1919 wurde in Duisburg wie in vielen Städten des damaligen Deutschen Reiches eine Volkshochschule gegründet. Damals, also zu Zeiten der Weimarer Republik, wurde die Arbeit der Volkshochschulen sogar durch die Verfassung abgesichert. Auch heute ist die Volkshochschule als Bildungsträger gerade in einer Stadt wie Duisburg von besonderer Bedeutung.

Richtfest Mercator One

Im Oktober 2020 soll das Gebäude vor dem Hauptbahnhof fertig werden, 2019 wird Richtfest gefeiert. Investor Torsten Toeller hat die von Architekt Hadi Teherani konzipierte Immobilie ohne feste Vorvermietungsquote in Angriff genommen – ein Vertrauensbeweis in den Standort Duisburg. Der 40-Millionen-Euro-Bau bietet über sechs Geschosse rund 10.000 Quadratmeter Fläche für Büros, Dienstleistungen und Gastronomie.

Ruhrgames

Rund 110.000 Besucher kommen im Juni zu den Wettkämpfen im Landschaftspark Nord, und auch die Konzerte werden zu Magneten, so auch beim Auftritt von Bosse.

MSV in der Erfolgsspur

Der MSV Duisburg wird Herbstmeister und überwintert in der dritten Liga auf dem Platz an der Sonne. Nach dem Abstieg und dem totalen Umbau mit vielen Neuzugängen auch aus unteren Ligen gelingt es den Zebras von Anfang an, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Was viele nicht zu hoffen wagten, könnte Wirklichkeit werden: Der direkte Wiederaufstieg in die zweite Liga erscheint zumindest machbar.

Duisburger Philharmoniker

Ein Lichtblick im Kulturleben der Stadt sind auch 2019 die Duisburger Philharmoniker. Seit dieser Saison haben sie einen neuen Generalmusikdirektor, wobei das Wort „neu“ nicht ganz richtig ist. Axel Kober sollte die Philharmoniker ursprünglich nur übergangsweise für ein Jahr leiten, bis ein Nachfolger für den früheren Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi gefunden ist. Doch aus der Interimsphase wird mehr: Axel Kober erklärt sich bereit, ab der Spielzeit 2019/20 bis Juli 2022 das Amt des GMD zu übernehmen, zusätzlich zu seinem Amt als Generalmusikdirektor der Rheinoper. Ergänzend wird in jeder Saison ein „Erster Gastdirigent“ eingeladen, der drei Konzerte dirigiert. Mit Axel Kober hat man einen der renommiertesten Dirigenten des Landes an die Duisburger Philharmoniker gebunden, und mit Benjamin Shwartz holt man einen jungen Dirigenten mit ins Boot, der das Zeug hat, vielleicht Kobers Nachfolger als GMD zu werden. Sowohl Kober als auch Shwartz haben das Vertrauen des Orchesters und sind zugleich bei Kritik und Publikum gleichermaßen angesehen und beliebt.

Lichtermarkt mit Weltrekord

In der Vorweihnachtszeit lockt der Lichtermarkt Tausende Besucher in den Landschaftspark Nord. Und am Ende gelingt auch der Weltrekord mit der weltgrößten Krake aus Luftballons.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort