Lärmschutz an der RRX-Strecke im Duisburger Süden Mehr Züge und Schienen, weniger Lärm

SÜDEN · Die Pläne für den Rhein-Ruhr-Express auf dem Stadtgebiet Duisburg werden konkreter. Gestern ging es um den Abschnitt von der Stadtgrenze Düsseldorf bis zum Haltepunkt Im Schlenk in Wanheimerort.

 Der Rhein-Ruhr-Express fährt schon. In den kommenden Jahren soll er auf noch mehr Gleisen als jetzt rollen können.

Der Rhein-Ruhr-Express fährt schon. In den kommenden Jahren soll er auf noch mehr Gleisen als jetzt rollen können.

Foto: RRX

Der Rhein-Ruhrexpress, der irgendwann einmal von Köln nach Dortmund führen soll, ist ein gigantisches Projekt des Bundesverkehrsministeriums, das 95 Prozent der Gesamtkosten übernimmt, und der Deutschen Bahn. Nach einer nicht mehr ganz aktuellen Kalkulation müssen dafür 2,5 Milliarden Euro bereit gestellt werden. Am Montagabend ging es bei einer Bürgerinformation im Bertolt-Brecht-Berufskolleg über den RRX-Abschnitt zwischen der Stadtgrenze Düsseldorf bis zum Haltepunkt Im Schlenk in Wanheimerort. DB-Sprecher Michael Kolle erläuterte den Bürgern und zuvor der Presse die Pläne, die nach Anhörungen und Ausschreibungen in schätzungsweise vier Jahren umgesetzt werden.

Als wesentliche Baumaßnahme ist der Neubau von zwei Gleisen auf der Westseite der bestehenden vier Gleise geplant. Der sechsgleisige Ausbau wird bis Großenbaum fortgesetzt; zwischen Großenbaum und Buchholz ist die Strecke bereits sechsgleisig ausgebaut. Von dort aus bis Zum Schlenk ist die Strecke heute noch fünfgleisig. Hier soll ein sechstes Gleis in die bestehende Infrastruktur eingefügt werden. Das hat zur Folge, dass der S-Bahn-Haltepunkt in Rahm komplett neu gebaut wird. Auch sind Änderungen an einigen Brücken notwendig.

Der Ausbau des Gleissystem dient dem Ziel, das Angebot im Zugverkehr zu erhöhen, um den Autoverkehr zu verringern. Irgendwann soll der Rhein-Ruhr-Express im Viertelstundentakt fahren können. Zugleich soll auch der Service verbessert werden: Mehr Schienen sollen auch zu mehr Verlässlichkeit im Zugverkehr führen. Auch sollen die neuen Haltepunkte barrierefrei werden.

Ein ganz großes Thema war bei der Infoveranstaltung der Lärmschmutz. Hier verspricht die Bahn den Anwohnern deutliche Verbesserungen gegenüber dem Istzustand. Obwohl irgendwann mehr Züge auf der ausgebauten Strecken fahren werden als heute, wird es für die Anwohner deutlich leiser werden. Nach der Verkehrslärmschutzverordnung, die bei Neubauten der Bahn angewandt werden muss, soll entlang der Strecke von 6,2 Kilometern eine vier Meter hohe Schallschutzwand gebaut werden. Bei einigen Baulücken, wo keine Schallschutzmauer gebaut werden kann oder muss, bietet die Bahn an, die bestehenden Fenster durch schalldichte Fenster auf Bahnkosten zu ersetzen. Prinzipiell kann auch ein Schallschutzwand von sechs Meter Höhe gebaut werden, sagte Michael Kolle. Allerdings wollten dies die Anwohner meist nicht, da sie beim Blick aus dem Fenster nur Wand und sonst nichts mehr sehen.

Menschen in 1390 Gebäuden entlang der Bahnstrecke würden nach dem Bau der Lärmschützwände leiser leben als es jetzt der Fall ist, wo es überhaupt keinen Lärmschutz gibt. Allerdings könnte es durchaus Anwohner geben, die lieber den Lärm vorbeifahrender Züge ertragen möchte als den Anblick einer Schallschutzwand. Denen müsse man sagen, dass Schallschutz heute Pflicht sei.

Ein weiteres wichtiges Thema sind Entschädigungen für Anwohner, die wegen der Gleisbauarbeiten und der Schallschutzwände Teile ihrer Grundstücke abgeben müssten. Über Gutachter werde diesen Anwohnern eine Entschädigungssumme angeboten. Nach den bisherigen Erfahrungen von anderen Regionen werden diese Entschädigungen von Anwohnern akzeptiert.

Info: www.rheinruhrexpress.de

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