Duisburg Roter Teppich für die Kunden auf der Wallstraße

Duisburg · Verkaufsoffene Sonntage gehören mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft zum festen Repertoire des Duisburger Einzelhandels. Vor allem die großen Einkaufszentren wie Forum, CityPalais und Königsgalerie profitieren an diesen Tagen von einem erhöhten Besucheraufkommen. Der Effekt für Geschäfte in den Randbereichen der Innenstadt ist geringer. Die RP hat sich gestern daher einmal auf Sonnenwall, Münz- und Wallstraße umgeschaut:

Die Werbegemeinschaft Wallstraße hatte sich für das lange Verkaufswochenende eine ungewöhnliche Aktion überlegt. Getreu dem Motto "Die Wallstraße rollt den roten Teppich aus" gestalteten die Geschäfte der Seitenstraße ihre Eingangsbereiche mit einladendem roten Samt. Außerdem sollte ein Stand mit Apfelpunsch und anderen weihnachtlichen Getränken die Kundschaft zum längeren Aufenthalt einladen. "Wir mussten etwas tun, um unserer Straße Aufmerksamkeit zu verschaffen", erläutert Anja Nocker, 2. Vorsitzende der Werbegemeinschaft den Hintergrund der Aktion. "Die roten Teppiche sollen symbolisieren, dass Kunden bei uns auch an lauen Sonntagen immer herzlich willkommen sind." Eine solche Aktion sei nötig, weil der Einzelhandel in den Nebenstraßen von der Stadt stiefmütterlich behandelt werde. Auch von der Königsgalerie hätte man sich mehr versprochen. "Unsere Kunden beklagen das Angebot in der Kö-Galerie", sagte sie. "Es scheint einfach nicht attraktiv zu sein." Von einem höheren Kundenaufkommen, wie es den Geschäften auf Sonnenwall und Wallstraße beim Umbau der Königsgalerie in Aussicht gestellt worden war, kann offenbar keine Rede sein. "Ich kann da ehrlich gesagt keine Veränderung zu früher feststellen", so Nocker.

Weit positiver war die Stimmung gestern auf der Münzstraße. Petra Manoah, Geschäftsführerin des Knüllermarktes freute sich über den verkaufsoffenen Sonntag: "Für uns ist das immer eine tolle Sache. Wir profitieren von solchen Tagen, da das Publikum einfach ein anderes ist. Die Leute kommen aus einem größeren Umkreis zu uns in die Stadt." Am Beispiel ihres Geschäftes wurde gestern jedoch deutlich, dass auch die Geschäfte entlang der Münzstraße auf besondere Aktionen angewiesen sind, um Kunden anzulocken. Vor dem Knüllermarkt warben eine Sambaband und ein liebevoll gestalteter Markt um Aufmerksamkeit – scheinbar mit Erfolg. "Ohne diesen Trommel-Krach wäre ich niemals über diese Kreuzung gegangen", sagte beispielsweise Wilfried Grepelmann aus Essen. "Ich dachte immer, die Innenstadt sei an der Königsgalerie zu Ende. Schön, dass sich hier jemand solche Mühe macht."

(RP)
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