Duisburg Romantische Klarheit

Duisburg · Das jüngste, achte Philharmonische Konzert in der gut gefüllten Duisburger Philharmonie Mercatorhalle leitete wieder einmal Axel Kober, erstklassiger Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg.

 Axel Kober, Dirigent.

Axel Kober, Dirigent.

Foto: du.phil.

Klar, dass die Duisburger Philharmonie Mercatorhalle beim jüngsten, achten Philharmonischen Konzert besonders gut gefüllt war. Denn am Dirigentenpult stand, zum zweiten Mal nach dem vergangenen Jahr, der erfolgreiche Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg. Und Axel Kober erwies sich insgesamt wieder einmal als erstklassiger Orchesterleiter.

Unbestechlicher Solist

Dabei zeigte die Abfolge der drei eher klassizistischen, attraktiven Meisterwerke noch mehr tieferen Sinn als gedacht. Die ersten beiden waren kleiner besetzte Musterbeispiel der französischen "clarté". In den letzten beiden kamen auch die romantischen Zauberklänge des 19. Jahrhunderts zu ihrem Recht. Und in dem größer besetzten dritten Stück war gar glühende Leidenschaft unterlegt.

Die geschlossenste und in diesem Sinne gelungenste Aufführung kam gleich zu Beginn, nämlich die der neoklassizistischen Sonate für Flöte und Klavier (1957) von Francis Poulenc in der Bearbeitung für Flöte und Orchester (1973) von Lennox Berkeley. Der blitzblanke und spieltechnisch unbestechliche Solist war Duisburgs philharmonischer Soloflötist Stephan Dreizehnter. Noch mehr Melancholie im an sich heiteren Weltbild gab es dann in den "Nuits d'été" op. 7 von Hector Berlioz.

Solistin in den sanften "Sommernächten" war die Mezzosopranistin Eva Vogel, hier bereits bestens bekannt nicht nur seit ihrer Zeit im Opernstudio der Rheinoper.

Die sechs Lieder nach Gedichten von Théophile Gautier kamen in vollkommener Ruhe und Genauigkeit über die Rampe. Der Sängerin gelang das Kunststück, den eigentlich für verschiedene Stimmlagen konzipierten Nummern einen gemeinsamen Bogen zu verleihen. Dabei näherte sie sich aber zum Beispiel auch dem geforderten Alt-Register an, etwa in "Le spectre de la rose".

Für viele der Höhepunkt des Abends war nach der Pause die Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 von Johannes Brahms. Die Duisburger Philharmoniker gaben auch hier ihr Bestes und Axel Kober fand zu einer ebenso überzeugenden wie mitreißenden Lesart, ausgewogen und doch klar kantig. Einige überflüssige Tempobremsen in den beiden mittleren, ja nicht wirklich langsamen Sätzen fielen dabei nicht weiter ins Gewicht.

Ein ganz großes Konzert, wahrhaft philharmonisch.

(hod)
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