Duisburg Romantik in der Rheinhausen-Halle

Duisburg · 750 Zuschauer erfreuten sich in der Rheinhausen-Halle an den Klängen des Konzertchores Concordia Rheinhausen. Das Weihnachtskonzert war außergewöhnlich und abwechslungsreich.

 Der Konzertchor Concordia Rheinhausen hatte ein abwechslungsreiches und noch dazu attraktives Programm auf die Beine gestellt. Die Zuhörer waren begeistert.

Der Konzertchor Concordia Rheinhausen hatte ein abwechslungsreiches und noch dazu attraktives Programm auf die Beine gestellt. Die Zuhörer waren begeistert.

Foto: Andreas Probst

750 Zuschauer erfreuten sich in der Rheinhausen-Halle an den Klängen des Konzertchores Concordia Rheinhausen. Das Weihnachtskonzert war außergewöhnlich und abwechslungsreich.

Mit einem außergewöhnlichen Programm und großartigen Solisten verbreitete der Konzertchor Concordia Rheinhausen bei seinem Konzert vor knapp 750 Zuschauern den "Zauber der Weihnacht". In der ausverkauften Rheinhausen-Halle gestaltete Chorleiter Karl Hammans mit lang vergessenen musikalischen Schätzen den Abend, bevor er zum Ende der Veranstaltung zum weihnachtlichen Finale schritt. "In der Vorweihnachtszeit dudelt man immer die gleichen Dinger durch", findet der Vereinsvorsitzende Herbert Penn. "Sie können die Lieder irgendwann nicht mehr hören." Darum sei es so wichtig, das Programm "abwechslungsreich und attraktiv" zu gestalten.

Dies gelang dem Chor in diesem Jahr durch den beherzten Griff in die Liederkiste der Opern. Elisabeth Selle (Sopranistin) von der Deutschen Oper am Rhein und Martin Koch (Tenor) aus dem Ensemble der Kölner Oper übernahmen die Solopartien. Das achtköpfige Ensemble von Daniel Draganov unterstütze dabei Sänger wie Solisten durch ihr hochwertiges Spiel.

Den Auftakt machte Draganovs Ensemble abweichend von der ursprünglichen Planung mit der "Heinzelmännchens Wachtparade". "Bei diesen Tönen habe ich die kleinen Helfer richtig treppauf und treppab trippeln hören", lobte Moderatorin und 2. Vorsitzende der Concordia, Ilona Gerlach, die instrumentale Einstimmung. Auf das daraufhin angestimmte erste Chorstück ("Die Himmel rühmen" von Ludwig van Beethoven) folgte ein "Mozart-Block", in dem sich zunächst Sopranistin Selle in der Rolle der wehklagenden Gräfin aus "Figaros Hochzeit" und danach Tenor Koch mit "Dalla sue pace" aus "Don Giovanni" vorstellen konnten. Den Abschluss dieses Mozart-Reigens machte der Chor dann gemeinsam mit Elisabeth Selle und "Laudate Dominum".

Einer spontanen Idee bei der letzten Stellprobe hatten die Zuschauer einen besonderen Auftritt Selles zu Solvejgs Lied aus "Peer Gynt" zu verdanken, den die Sängerin von der Empore aus sang, während der Chor auf der Bühne seinen Part beisteuerte. Mit "O süßer Mond" aus "Die lustigen Weiber von Windsor" verbreitete der Chor, um es mit den Worten von Moderatorin Gerlach zu sagen, "Romantik pur". Ein Thema, dass Gerlach bei der Liederauswahl auch besonders wichtig war. "Wir haben Lieder gesucht, die nicht so gängig sind, aber in die vorweihnachtliche Stimmung passen. Das ist eben dieses Nachdenkliche, Romantische."

Der von Koch präsentierte Klassiker "Nessum Dorma" war, zumindest nach der Art des Applauses zu urteilen, das Publikumshighlight der ersten Konzerthälfte. Den "Rausschmeißer" zur Halbzeit machte Selle mit "Schlaf mein Prinzchen, schlaf ein". Zum Glück ging kurz darauf das Licht zur Pause an, und man wurde wieder aus der Geborgenheit der dunklen Halle gerissen, um auch die zweite Konzerthälfte noch mit voller Aufmerksamkeit zu genießen.

Als es nach der Pause weiterging, fanden Chor, Musiker und Solisten schnell den Weihnachtston, der die Stücke der zweiten Hälfte auszeichnete. Selles "The Lords Prayer" (Vater Unser) nur mit Pianobegleitung verursachte Gänsehaut. Mindestens ebenso ergreifend verlief das gemeinsame große Finale mit beiden Solisten und einem plötzlich knapp 750 Menschen zählenden Chor aus den Zuschauerreihen, die in "Stille Nacht" einstimmten.

(son)
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