Duisburg Rock über Generationen

Duisburg · Beim Auftritt der Duisburger Kult-Band "Alma Ata" in der Alten Feuerwache in Hochfeld standen auch das "Rheinhausen-Lied" und das "Duisburg-Lied" auf dem Programm. Überzeugend waren zudem die Neuinterpretationen bekannter Klassiker.

Hochfeld Vor 40 Jahren gegründet und heute immer noch so lebendig wie am ersten Tag – die Duisburger Vorzeige-Rock'n'Roller Alma Ata spielten am Samstagabend ein umjubeltes Jubiläumskonzert in der Hochfelder Alten Feuerwache und zeigten wieder einmal, wer den Blues in dieser Stadt wirklich in sich aufgesogen hat.

Alma Ata gibt es schon so lange, dass die Band sogar die namensgebende ehemalige Hauptstadt Kasachstans überlebt hat. Die heißt seit 1994 nämlich Almaty. Das allein wird aber nicht der Grund gewesen sein, warum Oberbürgermeister Adolf Sauerland – wie berichtet – die Band am Donnerstag voriger Woche mit einer Goldenen Schallplatte geehrt hatte. Im Gegenteil waren Alma Ata im Laufe ihrer Karriere mehrere Male prägend und ganz nah dran an den Zeitläufen und Geschehnissen der Duisburger Stadtgeschichte. Etwa während der Streiks der Kruppianer in den späten 1980ern, als die Single "Rheinhausen" zum sinnstiftenden Song wurde und der Band unter anderem eine Tour durch die damalige DDR bescherte.

Oder beim stetigen Auf und Ab des MSV, dessen jüngere Hymne neben dem Zebratwist, das Duisburg-Lied, Gitarrist und Aushängeschild Dagmar Albert Horn gemeinsam mit Bülent Aksen und Ex-Profi Peter Közle intonierte. Überhaupt ist es vor allem Horn, der Paradiesvogel und einzig verbliebenes Gründungsmitglied, der das Bild der zur Kultband avancierten Wanheimerorter Musiker maßgeblich prägt. In der Alten Feuerwache stand er wieder mit Cowboyhut und Gardejacke auf der Bühne, sprang mit seiner Gitarre durch den Saal und begeisterte seine Fans mit dem ihm eigenen Enthusiasmus und miz unbändiger Spielfreude.

"Soundtrack" mit Coverversionen

Zuvor hatten schon Bands wie die Bochumer "Soundtrack" mit Coverversionen aus 1950 Jahren Blues- und Rockgeschichte für Stimmung gesorgt. Alma Ata konnte das mit Interpretationen von ausgewählten Klassikern wie "Tush" von ZZ Top oder "My Generation" von The Who sogar noch übertreffen. Nur als Dagmar Albert Horn von der Bühne weg von der Ehrung zwei Tage zuvor zu erzählen begann und den Oberbürgermeister mit "Der Adolf ist richtig cool" beschrieb, waren nicht alle seine Fans einverstanden. Böse waren sie ihm deshalb aber noch lange nicht. Schließlich haben er und seine Band ihnen in den vergangenen Jahrzehnten schon viel gegeben.

(RP)
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