Duisburg Roboter bauen am Landfermann

Duisburg · "Interessen erkennen, Talente fördern" – das ist das Motto, mit dem das Landfermann-Gymnasium (LfG) in der Innenstadt Eltern und Schüler für sich gewinnen möchte. Die Pädagogen haben erkannt: Die Verkürzung der Schulzeit am Gymnasium um ein Jahr (G 8) setzt Schüler einerseits enorm unter Druck.

"Interessen erkennen, Talente fördern" — das ist das Motto, mit dem das Landfermann-Gymnasium (LfG) in der Innenstadt Eltern und Schüler für sich gewinnen möchte. Die Pädagogen haben erkannt: Die Verkürzung der Schulzeit am Gymnasium um ein Jahr (G 8) setzt Schüler einerseits enorm unter Druck.

Andererseits bleibt viel zu wenig Zeit, eigenen Interessen nachzugehen. "Die Ausbildung der Kinder ist das Kapital unserer Gesellschaft, deshalb sehen wir unsere Aufgabe darin, unseren Schülern eine Ausbildung zu ermöglichen, die ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht", so Schulleiter Detlef Kleinschnellenkamp.

Um diesen Interessen und Fähigkeiten nachzukommen, hat ein Team von LfG-Lehrern ein neues Konzept für das Landfermann-Gymnasium entwickelt. Neben dem bewährten bilingualen Zweig (zwei Stunden Englisch mehr als die anderen Klassen und ab Klasse 7 zuerst Erdkunde, dann ab Klasse 8 Geschichte und ab Klasse 9 Politik auf Englisch) bietet die Schule ab dem kommenden Schuljahr sogenannte Neigungskurse an, die von den Schülern individuell gewählt werden können.

"In der Vergangenheit hatte man sich bei uns zu stark mit einer Begabung festgelegt, das haben wir nun flexibler gestaltet", gibt der Schulleiter zu. Zusätzlich zum von Düsseldorf vorgegebenen Unterricht haben die Fünftklässler ab dem kommenden Schuljahr die Möglichkeit, bis Klasse 7 zwei Neigungskurse zu wählen. Nach den Sommerferien 2012 können die Schüler unter anderem einen Roboter bauen und programmieren, Mikroskopieren, Theater spielen oder sich sportlich betätigen.

Zum Halbjahr können sie ihre gewählten Kurse fortführen oder neue ausprobieren. Der Clou: "Wenn dann der Deutschlehrer beispielsweise feststellt, das Kind sollte seine Rechtschreibung dringend verbessern, dann kann ein Neigungskursus auch durch einen Förderkursus Deutsch ausgetauscht werden."

Ein Sonderfall stellt in diesem Fall Latein dar. Das LfG ist die einzige Schule in Duisburg, die Latein ab Klasse 5 anbietet: "Wer sich für Latein als Anfangssprache neben Englisch entscheidet, kann nur zwei Neigungskurse Latein wählen. Das liegt an den Voraussetzungen für das Latinum, das diese Schüler dann bereits nach Klasse 9 ablegen können."

Aber auch hier wird auf die Fähigkeiten der Schüler geachtet: Sollte sich herausstellen, dass ein Kind mit Latein überfordert ist, kann es das Fach zum Halbjahr abwählen und andere Neigungskurse wählen. "Das war vorher nicht möglich", so Kleinschnellenkamp.

(RP)
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