Kunst im öffentlichen Raum „Schwere Kunst“ zwischen Rhein und Ruhr

Serie | Duisburg · Die Skulptur „Rheinorange“ von Lutz Fritsch ist für Schiffer ein Zeichen, dass an dieser Stelle in Duisburg die Ruhr in den Rhein mündet.

 Die Skulptur „Rheinorange“ steht in Kaßlerfeld an der Ruhrmündung.

Die Skulptur „Rheinorange“ steht in Kaßlerfeld an der Ruhrmündung.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Sie verleitet uns anfangs oft zu erstaunten Fragen, mit der Zeit neigt sie zur Unauffälligkeit und scheint unserer Aufmerksamkeit zu entschwinden, weil ihr Anblick zur Normalität wird: Die „Kunst im öffentlichen Raum“.

Diese Skulptur ist wahrlich kein Leichtgewicht: „Rheinorange“ taufte der Kölner Bildhauer Lutz Fritsch die monumentale Landmarke. 25 Meter hoch, sieben Meter breit, ein Meter dick bei einem Gewicht von 83 Tonnen. „Schwere Kunst“ im wahrsten Sinne des Wortes. Das Kunstwerk ist für die Schiffer auf dem Rhein ein Zeichen, dass hier die Ruhr in den Rhein mündet. Für Radfahrer und Wanderer, die der Ruhr von der Quelle bis hierher gefolgt sind, ein untrügliches Zeichen, dass ihre Reiseroute zu Ende ist.

Die Form erinnert an eine Stahlbramme und stellt damit die Verbindung zum Stahlstandort her, der ohne die Wasserwege wohl kaum entstanden wäre. Die Initiative zu diesem Kunstwerk kam Ende der 1980er Jahre von den Wirtschaftsjunioren Duisburg in Zusammenarbeit mit dem Lehmbruck-Museum. Drei Jahre dauerte es, bis genügend Geld gesammelt war, um die Idee zu realisieren. 1992 wurde die Skulptur aufgestellt. Die gewählte Farbe ergab das Wortspiel: es handelt sich um „Rein-Orange“.

Lutz Fritsch wurde 1955 in Köln geboren. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf (Abteilung Münster) und erhielt 1984 ein Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie.

Als erster Künstler nahm er 1994/95 zusammen mit Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung an einer Expedition in die Antarktis teil. Dort hielt er die Eisverhältnisse mit dem Zeichenstift und der Fotokamera fest. Es folgten zwei weitere Expeditionen in die Arktis und die Antarktis, wo 2004/2005 die „Bibliothek im Eis“ realisiert wurde.

Informationen zum Künstler unter www.lutz-fritsch.de

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