Verspätungen und Ausfälle Nordwestbahn will mehr Lokführer einstellen

WESTEN · Die Nordwestbahn (NWB), Betreiber der Regionalbahn 31 zwischen Xanten und Duisburg Hauptbahnhof, will mit der Einstellung neuer Lokführer die Zahl der Verspätungen und Zugausfälle reduzieren. Das Verkehrsunternehmen mit Sitz in Osnabrück investiere pro Jahr zwischen 1,3 und 1,6 Millionen Euro, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, erklärte NWB-Sprecherin Karin C. Punghorst.

 Der „Niederrheiner“ ist bei vielen Pendlern auf der Strecke zwischen Xanten und Duisburg nachgefragt. Doch es gibt immer wieder Kritik an den Leistungen des Bahnunternehmens.

Der „Niederrheiner“ ist bei vielen Pendlern auf der Strecke zwischen Xanten und Duisburg nachgefragt. Doch es gibt immer wieder Kritik an den Leistungen des Bahnunternehmens.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

So macht die Nordwestbahn auch mit bei der „Jobparade“ der Bahnen in NRW. Mit einer groß angelegten Kampagne werben hier Bahnunternehmen – unter anderem auch im Internet unter der Adresse www.wir-machen-das.nrw – für den Beruf des Lokführers.

Die Gründe für die in letzter Zeit gehäuft vorkommenden Missstände seien komplex. „Wenn sich Lokführer kurzfristig krank melden, kann das zum Problem werden“, sagt sie. Im Sommer hatte es auf der Strecke immer wieder Probleme gegeben, weil ein Teil der Zugführer in Urlaub war und plötzlich viele andere erkrankten.Ein weiterer Grund sei die veraltete Infrastruktur auf der Strecke: „Das ist Sache der DB Netz AG, die uns die Anlagen zur Verfügung stellt.“ Dazu kommt, dass die Strecke im nördlichen Teil nur eingleisig ist. „Wenn es dann eine Verspätung gibt, muss auch der entgegenkommende Zug warten. Das schaukelt sich dann auf, und die Verspätungen sind nur noch sehr schwer wieder aufzuholen“, so die Sprecherin.Die Probleme der Infrastruktur gebe es im gesamten Netz, nicht nur auf der Niederrhein-Strecke. So sei es vor einigen Tagen zu einem Ausfall in Dorsten gekommen. Da dann die NWB-Werkstatt nicht mehr so anfahrbar gewesen sei wie sonst, habe das auch Konsequenzen auf andere Bereiche gehabt. Zudem gebe es gelegentlich auch Eingriffe in den Bahnverkehr, die einerseits zu erheblichen Verzögerungen führten, weil die Strecke danach erst wieder freigegeben werden müsse. Außerdem hätten die Zugführer daran psychisch zu leiden. Auch an Streiktagen gebe es Probleme, auch wenn bei der Nordwestbahn selbst gar nicht gestreikt werde.

Insgesamt wolle das Unternehmen alles Mögliche tun, um für Abhilfe zu sorgen. Karin C. Punghorst: „Wir arbeiten stetig daran, unseren Service zu verbessern.“

(mtm)
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