Duisburg Radeln mit Rüttgers

Duisburg · Die zweite Etappe seiner traditionellen Radtour durch die Region hat Jürgen Rüttgers gestern nach Duisburg geführt. OB Sauerland und rund 50 CDU-ler begleiteten den Ministerpräsidenten bei dem schweißtreibenden Ausflug.

Eines muss man unserem Ministerpräsidenten lassen: Mit seinen 57 Jahren ist er noch ganz schön fit. Während so manchem Duisburger CDU-Politiker gestern schon vor Fahrtantritt die Schweitropfen auf der Stirn standen, machte der hohe Besuch aus der Landeshauptstadt noch nach etlichen Kilometern einen frischen Eindruck.

Das hellblaue Hemd saß perfekt und faltenfrei, von Schweißproduktion keine Spur. Auch aus der Puste schien Rüttgers nie zu geraten, und das, wo doch jeder Mitradelnde versuchte, wenigstens einmal bis zum ihm vorzustoßen und ein wenig Smalltalk zu halten.

"Ich fahre leidenschaftliche gerne Rad in meiner Freizeit", ließ Rüttgers verlauten. So ein paar Kilometer könnten ihm also gar nichts anhaben. Doch gab er zu: "30 Grad Celsius sind dann doch ein wenig viel."

Die zweite Etappe seiner "Heimattour" (vorgestern war Rüttgers bereits durch Mönchengladbach geradelt) begann mit einem Besuch des Legoland Discovery Centres. Oberbürgermeister Adolf Sauerland führte seinen Besuch zum Innenhafen im Miniformat, vorbei an "Professor Stein auf Stein", wo die Gäste genau beobachten konnten, wie ein Legostein produziert wird, und schließlich zum Modellbau-Workshop.

Dort wurden die beiden kurzfristig zu Konkurrenten, denn es ging darum, so schnell wie möglich "Olli den Drachen" nachzubauen. Rüttgers hatte das rote Geschöpf in Windeseile zusammengepuzzelt. "Sie können direkt bei uns anfangen", lobte Legoland-Mitarbeiterin Astrid Illenseer. Rüttgers trockener Kommentar: "Wenn ich nicht wiedergewählt werden sollten, mach' ich das."

Kurz vor Mittag, ausgerechnet zur heißesten Zeit des Tages, schwang sich der ganze Tross dann auf die bereitgestellten Drahtesel. Es ging einmal um den Innenhafen herum und dann mit Polizeieskorte über Philosophenweg, Landfermann-, Neudorfer- und Koloniestraße, Sternbusch- und Kalkweg zum Sportpark Wedau. Als man die MSV-Arena passierte, fiel Sauerland wohl ein, dass Rüttgers vorgestern in Mönchengladbach natürlich auch das Stadion der jetzt wieder erstklassigen Borussen besucht hatte. "Aufstieg 2009, Aufstieg 2009", skandierte der OB — und sorgte damit für Gelächter.

Entlang des Parallelkanals ging es weiter in Richtung Wasserspielplatz, der sich bei diesen Temperaturen natürlich von seiner besten Seite präsentierte: Unzählige Familien bevölkerten das neu angelegte Areal, so dass Umweltdezernent Dr. Peter Greulich eigentlich gar nicht mehr viel sagen musste. "Der Bau des Parallelkanals war sicherlich nicht unumstritten", erklärte er Rüttgers. "Aber mittlerweile haben auch die ärgsten Kritiker ihre Meinung geändert". Auch Rüttgers war voll des Lobes. Duisburg habe nicht nur die Regattabahn auf den neuesten Stand gebracht, sondern auch etwas für die Naherholung in Duisburg getan. "Eine tolle Sache, eine gelungene Investition", betonte er.

Weiter ging es vorbei am Hochseilklettergarten (Greulich: "Unserer ist der allergeilste") in Richtung Sechs-Seen-Platte. So mancher Radler war mittlerweile doch kräftig ins Schwitzen geraten. Erstaunlich fit zeigte sich OB Sauerland, der übrigens der einzige war, der gestern einen Fahrradhelm trug — aus gutem Grund: "Wenn meine Kinder mich in der Zeitung ohne Helm sehen, ist was los", erklärte er.

"Ich muss doch ein Vorbild sein. Wenn ich keinen Helm trage, wie soll ich ihnen dann erklären, dass sie es tun müssen?". Das leuchtete ein. Und vermutlich war so mancher sogar etwas neidisch auf die Kopfbedeckung des OB. Diente sie doch gleichzeitig als Sonnenschutz — und daran hatten die wenigsten im Vorfeld gedacht.

Endstation Angermund

Das Ziel der gestrigen Etappe war die Sportanlage des TV Angermund, wo die Kollegen der Düsseldorfer CDU samt OB-Kandidat Dirk Elbers ein kleines Rahmenprogramm vorbereitet hatten. In der Nähe sei eine S-Bahn-Haltestelle. "Von dort kommt man samt Fahrrad bequem zurück in die Duisburger Innenstadt", hieß es in der Presseeinladung. Doch nichts da: Die sportlichen Medienvetreter radelten natürlich zurück. Welches Transportmittel Sauerland und Rüttgers benutzt haben, ist nicht bekannt.

(RP)
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