Duisburg Radeln für arme Kinder in Indien

Duisburg · Am Samstag fand die siebte Ruhrpott-Tour der Karmariders aus Bergheim statt. Mit dem Geld aus der Spendentour, die diesmal über Krefeld ging, werden Bildungsprojekte für Kinder in Nordost-Indien unterstützt.

 Bunt gemischt war das Startfeld auch in diesem Jahr. Start- und Zielpunkt war das Jugendzentrum Tempel in Rheinhausen-Bergheim.

Bunt gemischt war das Startfeld auch in diesem Jahr. Start- und Zielpunkt war das Jugendzentrum Tempel in Rheinhausen-Bergheim.

Foto: Christoph Reichwein

Rund 250 Fahrräder in allen Größen, Farben und Formen, die fein säuberlich aufgereiht vor dem Jugendzentrum Tempel parken - sicherlich kein alltägliches Bild für Anwohner oder Spaziergänger. Und doch ist sie inzwischen schon zu so etwas wie einer kleinen Institution geworden: die Ruhrpott-Tour der Karmariders, der Herbert Knebel als Schirmherr vorsitzt. Am Samstag fand sie zum inzwischen siebten Mal statt.

Am Toeppersee vorbei und unterhalb des Hülser Berges ging es zum Krefelder Stadtwald, wo eine große Pause eingelegt wurde. Der Rückweg der gut 40 Kilometer langen Tour führte dann an der Burg Linn vorbei und wieder zurück zum Bergheimer Jugendzentrum, wo die daheimgebliebenen Helfer schon mit Grillwürstchen, Pommes frites und Getränken auf die Radfahrer warteten. 14 Ordner (teilweise vom ADFC) sorgten in drei Gruppen dafür, dass der Tross wieder heil in Bergheim ankam.

"Das ganze Feld wird wie ein einziger Straßenteilnehmer gezählt, kann sich aber bis zu einen Kilometer lang ziehen. Autofahrer sind manchmal schwer genervt, wenn wir zum Beispiel alle über eine Ampel müssen", erklärte Tobias Schüppen, einer der zwölf Organisatoren der Karmariders.

Angefangen hat das ganze Projekt im Jahr 2008, als er sich mit einigen Freunden entschied, mit dem Rad einmal quer durch Deutschland zu fahren und dann noch 2500 Kilometer in Indien anzuhängen, um Spenden für Bildungsprojekte in Nordost-Indien zu sammeln. Die Ruhrpott-Tour, damals die allererste Etappe mit etwa 100 Mitradlern, wird seitdem einmal im Jahr organisiert, und das sehr erfolgreich. Wie bei einem Spendenlauf sucht sich jeder Teilnehmer Sponsoren, die einen bestimmten Betrag pro Kilometer spenden. So sind im vergangenen Jahr 14 000 Euro zusammengekommen.

"Wir sind inzwischen fast wie eine kleine Familie, weil so viele Leute schon jahrelang dabei sind. Es gibt Teilnehmer aus Hürth oder Gelsenkirchen, dieses Jahr sind sogar zwei Radler aus Holland dabei, und eine Gruppe aus Cloppenburg, die schon seit fünf Jahren mitfährt, ist mit 15 Leuten gemeldet", freute sich Tobias Schüppen.

Auch die Freunde Hendrik, Luka und Nils aus Rheinhausen, alle zwölf Jahre alt, waren in diesem Jahr mit insgesamt sechs Freunden dabei. Nils fuhr als einziger schon zum vierten Mal mit, die anderen waren "Neulinge". "Wir fahren auch immer mit dem Fahrrad zur Schule und finden es cool, dass wir mit unseren Freunden zusammen fahren können. Wir wollen aber als letztes fahren, dann können wir auch mal chillen", sagten sie.

Insgesamt war das Teilnehmerfeld bunt gemischt, es waren viele Familien mit Kindern dabei, aber auch befreundete Ehepaare oder Rentner. Sie alle waren nicht nur durch das dunkelblaue T-Shirt der diesjährigen Tour vereint, sondern auch in dem Wunsch, die zwei Projekte in Indien zu unterstützen, für die die Karmariders seit 2008 radeln (siehe Infokasten).

(vorb)
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