Duisburg Raben in der neuen Galerie Umtata

Duisburg · Die im Dezember eröffnete Galerie Umtata in Huckingen feierte am Sonntag ihre erste Vernissage. Der hessische Künstler Bodo W. Klös präsentiert vier Wochen lang seine Radierungen mit Raben als wiederkehrendes Motiv.

 Der hessische Künstler Bodo W. Klös gestern bei der Vernissage. Er stellt noch bis zum 22. März in der Galerie Umtata von Michaela Hansen aus.

Der hessische Künstler Bodo W. Klös gestern bei der Vernissage. Er stellt noch bis zum 22. März in der Galerie Umtata von Michaela Hansen aus.

Foto: Andreas probst

Mit der ersten Gastausstellung in der Galerie Umtata an der Mündelheimer Straße in Huckingen geben sich die von Galeristin Michaela Hansen geschaffenen Stahlschrottskulpturen und die Bilder des Künstlers Bodo W. Klös die Hand. Bei der gestrigen Vernissage konnten die Besucher nicht nur die Werke betrachten. Klös stellte mit einer Lesung aus seinem Buch "Hokkaido", das von Geschichten über und rund ums Essen handelt, seine Vielseitigkeit unter Beweis.

Die manchmal düsteren, aber oft auch heiter-ironischen Radierungen des Hessen sorgen neben den meist fröhlichen Rostfiguren für ein passendes Ambiente. Das wohl markanteste Merkmal der ausgestellten Werke ist der Rabe.

Klös betont zwar, dass das mehr praktische Gründe habe. "Ich habe früher kleine Karikaturen für meine Kinder gezeichnet. Die lassen sich mit einem Klecks und Schnabel sehr leicht darstellen", erzählt er. Mit einem Titel ausgezeichnet könne er bei minimalem Aufwand eine kleine Geschichte erzählen.

Gleichzeitig hört man ihm aber an, dass ihn eine Faszination mit den Vögeln verbindet, wenn er Geschichten einer australischen Art erzählt, die Austern von vorbeifahrenden Autos auf Highways knacken lässt, weil sie sie selber nicht öffnen kann. Oder von einem heimischen Rabenvater, der McDonalds-Reste nach Fleisch und Brot aufteilt, um ersteres selber zu essen und letzteres für Kind und Mutter zu bewahren.

Aber auch andere Motive hat sich der Künstler für seine Radierungen, eine eher klassische und heute rare Druckmethode, wie Klös betont, ausgewählt. So finden sich neben Hansens Figur "Let it be", die an John Lennon erinnern soll, Radierungen mit Jimi Hendrix oder Bob Dylan. Und neben der Skulptur "Kompliment an die Köchin" aus rostigem Küchenbesteck entdeckt man die etwas düster wirkenden Werke "à table I" und "à table II", die von einer leicht bekleideten Küchendame erzählen.

Dass die zwei Kunststile zusammenpassen, war Michaela Hansen, die sich mit ihrer Galerie einen länger gehegten Wunschtraum erfüllt hat, wichtig. "Wenn man als Künstler mit seinen Werken zu einer Ausstellung fährt, muss man seine Werke manchmal vor die unmöglichsten Bilder stellen, die gar nicht zum eigenen passen", erzählte sie. Nun könne sie selbst darüber entscheiden.

Der Kontakt zu Klös sei durch einen ihrer Stammkunden gekommen. "Der meinte, seine Werke würden hier wunderbar zu passen." Er habe auch alles Weitere geregelt. Sie selber habe nie damit gerechnet, "eine große Nummer wie Herrn Klös" auszustellen.

Bis zum 22. März teilen sich die Werke von Bodo W. Klös die Ausstellungsfläche der "Galerie Umtata" mit Hansens Stahlschrottfiguren. Ab 7. April wird dann der Schweizer Künstler Tom Kütter seine Werke ausstellen. Hansen möchte dieses Jahr bis zu sechs Gastausstellungen in ihrer Galerie zeigen.

(RP)
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