Duisburg "Quartett" im Stadttheater: Liebe als böser Machtkampf

Duisburg · Am Freitag, 13. April, steht Heiner Müllers "Quartett" auf dem Spielplan im Foyer III des Stadttheaters. Müllers Bearbeitung konzentriert sich auf den Machtkampf zwischen der Marquise de Merteuil und ihrem ehemaligen Geliebten Valmont. Zeitraum ist ein Salon vor der französischen Revolution und ein Bunker nach dem Dritten Weltkrieg. Personen: eine Frau, ein Mann - Merteuil und Valmont. Sie trägt ihm auf, er solle ihre Nichte verführen, ihn aber interessiert die Entehrung einer anderen mehr. Eine giftige Auseinandersetzung nimmt ihren Lauf. Im Verlauf des Stückes wechseln die Geschlechterrollen: Merteuil wird zum geübten Verführer, Valmont zur jungfräulichen Nichte, die es zu "vernichten" gilt. Ritualhaft vollzieht sich zwischen diesen beiden gegen ihren Untergang ankämpfenden Hofintriganten ein zerstörerischer, zeitloser Kampf der Geschlechter, der keine Gewinner kennt.

"Quartett", 1980 von Heiner Müller geschrieben, basiert auf einem der bekanntesten Briefromane des 18. Jahrhunderts: Pierre Choderlos de Laclos' "Gefährliche Liebschaften". Er gilt als Meisterwerk der französischen Literatur und wurde erfolgreich von Milos Forman und Stephen Frears verfilmt. Regie führt Frank Siebenschuh. Für Bühne und Kostüme zeichnet Jörg Zysik verantwortlich. Es spielen Stephanie Gossger und Matthias Matz. Siebenschuh hat für das Tübinger Zimmertheater das Stück "Vor dem Ruhestand" von Thomas Bernhard inszeniert und war damit zu den Hamburger Privattheatertagen eingeladen sowie für den Rolf-Mares-Preis nominiert.

Beginn ist um 19.30 Uhr. Die Karten kosten 12 €.

(RP)
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