Duisburg Putztag in Friemersheim

Duisburg · Beim zweiten "Friemersheimer Putztag" legten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Ortsteil gestern ins Zeug. Tütenweise schleppten sie den Müll an, den sie in Parks, Gebüschen und am Straßenrand aufgepickt haben.

 Kevin Krzak, Marvin Prehn und Jennifer Keller (v. l.) werfen den Müll, den die vielen Helfer gestern aufgesammelt und in Mülltüten gestopft haben, in den Container.

Kevin Krzak, Marvin Prehn und Jennifer Keller (v. l.) werfen den Müll, den die vielen Helfer gestern aufgesammelt und in Mülltüten gestopft haben, in den Container.

Foto: Ralf Hohl

Friemersheim Für die Jüngsten war es gestern ein Spiel, als sie mit Greifzangen-Schwertern und Müllbeutel-Schildern gegen den Müll auf den Straßen Friemersheims in den Kampf zogen. Für die erwachsenen Teilnehmer war es ein Ehrenamt, dass sie ihre Zeit für die zweiten "Friemersheimer Putztage" zur Verfügung stellten.

"Keimzelle" der Sauberkeit und zentrale Anlaufstelle für die über 300 Helfer war der Stand des Friemersheimer Bündnisses für Familie auf dem Marktplatz. Dort verteilten Mirco Greifenberg und Tanja Heidtmann das Putzmaterial, das von der "Offensive sauberes Duisburg" zur Verfügung gestellt wurde. Ein Container mit zehn Kubikmeter Fassungsvermögen diente als Sammelstelle für den Müll. In Kisten und Kästen lagen Handschuhe in allen Größen, auch solche für kleine Kinderhände.

Kinder mit Eifer bei der Sache

Pünktlich zum Start des Putztages um 9 Uhr stand die erste Klasse der Grundschule Marktstraße erwartungsvoll vor dem Stand. Insgesamt nahmen acht Klassen der Schule an der Aktion teil. Für jeden wurde eine Aufgabe gefunden, jedes Kind wurde mit Zange, Eimer oder Müllbeutel ausgestattet.

Julian (7) aus der 2 c wurde zum "Tütenchef" auserkoren. Er bekam die kleinen Spezialtüten zum Aufsammeln von Hundekot, denn er hat selbst einen Hund zu Hause. "Emma ist ein Shih Tzu", sagte er. Tanja Heidtmann erklärte noch einmal für alle, wie das funktioniert mit den kleinen Tüten. "Hand rein, zugreifen und umstülpen. Und schon ist es verschwunden, wie von Zauberhand", motivierte sie.

Die Schüler der ersten Klasse wurden unterdessen von Manfred Pohlig auf dem Weg zu ihrem Einsatzgebiet — die Turnhalle Geeststraße und der Viktoriapark — begleitet. Die Kinder waren mit Feuereifer dabei. Und generell galt: Was die vielen Helfer gestern mitunter aus dem Gebüsch zogen, war schon kurios. Sogar ein Sofa wurde gefunden.

"Morgen sieht es zumindest auf dem Marktplatz leider schon wieder genauso aus. Da liegen dann leere Pizzakartons und Scherben. Von wem, das weiß ich nicht, beziehungsweise will es nicht sagen", bemängelte Pohlig. Er wünscht sich, dass alle mehr darauf achten, wie sie ihre Aufenthaltsorte hinterlassen. "Bei Jugendlichen gilt es als schick, nur ja nicht als tugendhaft aufzufallen", sagte der ehemalige Musiklehrer der Hauptschule Lessingstraße.

Hoffnung auf Besserung

Dennoch erhoffen sich die Initiatoren einen nachhaltigen Effekt von der Aktion. "Wenn wir Umweltbewusstsein jetzt schon trainieren, bleibt vielleicht was hängen", ist Mirco Greifenbergs Hoffnung. "Wer hier mit aufgeräumt hat, wird zukünftig bestimmt nicht mehr so leichtfertig etwas auf den Boden werfen."

(son)
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