Hauptverwaltung in Duisburg Putzmittel-Firma Hansa meldet Insolvenz an

Frankfurt/Duisburg · Der Putzmittelhersteller Hansa ist pleite. Nach dem Scheitern monatelanger Verhandlungen über einen Schuldenabbau meldete der Vorstand am Mittwoch beim Amtsgericht Duisburg Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit an.

 Die Hansa-Verwaltungszentrale in Duisburg.

Die Hansa-Verwaltungszentrale in Duisburg.

Foto: RP Bildarchiv

Eigentlich sollte der Schuldenberg von 109 Millionen Euro bis zum Spätsommer auf 46 Millionen Euro gesenkt werden. Die Banken sollten auf Teile ihrer Kredite verzichten, ein anderer Teil der Schulden sollte von einem der beiden Großaktionäre von Hansa übernommen werden, hinter denen der Duisburger Unternehmer und Hansa-Vorstandschef Khodayar Alambeigi steht. Zudem sollte die Kapitaldecke um bis zu 48 Millionen Euro gestärkt werden. Das entspricht in etwa dem Börsenwert des seit acht Jahren börsennotierten Unternehmens mit gut 500 Mitarbeitern.

Sanierung kann nicht umgesetzt werden

Die Sanierung war nach Angaben des Unternehmens bereits im März verabredet worden - doch am Montag teilte Hansa mit, dass die Vereinbarungen "unerwartet und überraschend nicht vollständig umgesetzt werden können". Der Insolvenzexperte Bernd Depping wurde als Sanierer angeheuert und kam offenbar zu dem Schluss, dass das Unternehmen außerhalb der Insolvenz nicht mehr zu retten sei.

Ein Jahresabschluss für 2013 liegt bisher nicht vor. Bis Ende September hatte Hansa bei einem Umsatz von 251 Millionen Euro einen Verlust von 18 Millionen Euro verbucht. Hansa stellt Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel auf Tensid-Basis für große Einzelhandelsketten und Konsumgüterfirmen her, die vor allem unter Handelsmarken vertrieben werden. Das Unternehmen produziert an einem früheren Henkel-Standort im sachsen-anhaltinischen Genthin sowie in Ibbenbüren und Düren in Nordrhein-Westfalen.

(REU)
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