Duisburg Prozess: Im Streit die Freundin getötet

Duisburg · Ein 22-jähriger Duisburger hat gestern vor dem Schwurgericht zugegeben, die Mutter seines Kindes erwürgt zu haben. Er muss sich wegen Totschlags verantworten.

Am 3. Januar hatte zwischen dem Paar wie schon häufiger Streit gegeben. Grund war die gemeinsame Tochter, um die sich die Frau nach Angaben des Angeklagten nicht so recht kümmerte. An dem Tag habe man sich in seiner Wohnung auf der Von-der-Mark-Straße in Meiderich getroffen, um zu reden. Außerdem wollte der Angeklagte mit dem Kind zum Arzt. Er habe sich geärgert, dass seine ehemalige Lebensgefährtin zu spät kam.

Er sei ausgerastet und habe zugepackt, gestand der Duisburger. Töten wollte er sie angeblich aber nicht: "Ich wollte nur, dass sie ruhig ist." Er habe sie nur zum Schweigen bringen und nur so lange zudrücken wollen, bis sie ohnmächtig wird. Als er feststellte, dass die Frau nicht mehr lebt, trug er sie ins Schlafzimmer. Dann verließ er mit der Tochter das Haus. Das Mädchen brachte er zu seiner Schwester und ging danach zur Polizei, um sich zu stellen.

Etwa einen Monat vor der Tat hatte sich das Paar getrennt. Zeugen sagten aus, dass die Frau zu diesem Zeitpunkt bereits einen neuen Freund hatte. Zunächst soll sie ihre Tochter beim Angeklagten gelassen haben. Später habe sie das Kind mit Gewalt und mit Hilfe mehrerer Männer aus der Wohnung geholt. Nur wenige Tage später habe sie ihrem Ex-Freund das Kind wieder zurückgebracht.

Die Mutter des 22-Jährigen gab an, ihr Sohn habe sich immer wieder darüber beklagt, dass seine Freundin lieber in Diskotheken gehe, als sich um die Tochter zu kümmern. Oft habe er das Kind alleine versorgt.

Insgesamt sind neun Verhandlungstage geplant.

(bil)
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