Duisburg Protest gegen Sekundarschule

Duisburg · Mehr als 140 Schüler, Eltern, Lehrer und Unterstützer versammelten sich in der Realschule Fahrn: Sie lehnen sich gegen die Pläne der Duisburger Bildungsholding auf, zum Schuljahr 2015/2016 eine Sekundarschule einzurichten.

Gleich zu Beginn macht Najat Azahaf ihren Standpunkt deutlich: "Wir brauchen keine Sekundarschule. Hier fühlen sich die Schüler wohl und man soll nichts abschaffen, was funktioniert", ruft die Sprecherin der Bürgerinitiative "Sekundarschule. Nein danke!" in den Raum. Mehr als 140 Schüler, Eltern, Lehrer und Unterstützer waren am Dienstagabend in die Realschule Fahrn gekommen, um zu diskutieren, was Politiker mit der Duisburger Schullandschaft anstellen wollen.

Die Bildungsholding plant die Einrichtung einer fünfzügigen Sekundarschule am Standort der heutigen Realschule Netzestraße. Weil die zwei kleinen Grundschulen Sonnenstraße und Breite Straße auf Dauer nicht mehr genügend Kinder haben, sollen sie am Standort Dittfeldstraße zusammengezogen werden. Die an der Dittfeldstraße befindliche Förderschule soll zu einer inklusiven Modellschule entwickelt werden.

Gegen die geplante Einrichtung einer Sekundarschule in Fahrn zum Schuljahr 2015/2016 hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet (die RP berichtete). Eltern von Schülern der Grundschule Breite Straße und der Realschule Netzestraße setzen sich für den Erhalt der beiden bestehenden Schulen ein. Najat Azahaf kennt den Stadtteil seit ihrer Kindheit. Viele Familienmitglieder haben die Realschule Fahrn besucht und die familiäre Atmosphäre an der Schule genossen.

"Gerade 600 Schüler besuchen unsere Schule", so der Deutschlehrer, Michael Mokwa. "14 Jahre lang besteht diese Schule schon und unsere kleine soziale Einheit darf nicht aufgrund von Entscheidungen von Politikern kaputtgemacht werden." Sowohl die Sprecherin der Initiative als auch Mokwa und anwesende Eltern, die ihre Meinung dem Publikum mitteilten, setzten in ihren Beiträgen einen Fokus auf die Integrationsarbeit an der Realschule. "Bei uns klappt ausländisch und deutsch gemeinsam in einer Klasse. 14 Jahre wurde das System an dieser Schule perfektioniert", stellte Mokwa unmissverständlich fest. "Und das alles soll jetzt kaputt gehen? Warum?"

Die Fahrner sind sich sicher: Eine Sekundarschule wollen sie an diesem Standort in Duisburg nicht. Gemeinsam wollen sie sich den verantwortlichen Politikern stellen. "Und zusammen können wir es auch schaffen", befand Schulleiter Herbert Louis abschließend.

(kha)
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