Duisburg Pro Tag fahren 230 Lkw zu Logport III

Duisburg · Bei einer Infoveranstaltung versuchte die Hafen AG zu beruhigen: Der Verkehr zwischen Chempark und KV-Terminal werde ausschließlich über eine Werksstraße abgewickelt; Lkw würden davon abgehalten, sich Schleichwege zu suchen.

 Bei der Infoveranstaltung der CDU Friemersheim (v.l.): Klaus Mönnicks (CDU) sowie Markus Teuber und Matthias Palapys (beide Duisburger Hafen AG).

Bei der Infoveranstaltung der CDU Friemersheim (v.l.): Klaus Mönnicks (CDU) sowie Markus Teuber und Matthias Palapys (beide Duisburger Hafen AG).

Foto: skai

230 Lkw am Tag, 15 Lkw in der Stunde werden das neue Terminal für den kombinierten Verkehr (KV) im Gewerbegebiet Hohenbudberg anfahren. Diese Zahl nannte Markus Teuber, Geschäftsführer der Hafen Duisburg Rheinhausen GmbH, jetzt bei einer Infoveranstaltung. Hauptverkehrszeit in der Woche wird zwischen 6 und 22 Uhr sein, samstags bis zum Nachmittag. Nachts werde es "so gut wie keinen Lkw-Verkehr" geben.

Teuber nannte noch einmal die Gründe für ein KV-Terminal genau an diesem Ort: Ein wichtiger Pluspunkt sei gewesen, dass es bereits einen passenden Bebauungsplan gegeben habe. Und: "Wir stehen in engem Kontakt mit den Firmen im Uerdinger Chempark. Besonders Bayer und Lanxess hatten Interesse daran, dass größere Verkehre auf die Schiene verlagert werden." Die Fläche in Hohenbudberg sei wegen ihrer unmittelbaren Nähe zum Chempark perfekt gewesen.

Teuber konnte sich einen Seitenhieb auf die Stadt Krefeld in diesem Zusammenhang nicht verkneifen. "Das war ein schlechter Scherz, was uns da mit Krefeld widerfahren ist", sagte er. Die Hafen AG hatte ursprünglich angedacht, dass die Lkw die "Südroute" über Uerdinger Gebiet (Dorfstraße, Am Kreuz) zur L 473 n nutzen, Krefeld hatte sich aber quergestellt. Teuber: "Die Erschließung über Krefeld hatten wir nicht als Problem angesehen." Es seien ja schließlich öffentliche Straßen. Zudem arbeite man hier mit Krefelder Firmen zusammen, wovon Krefeld ja auch profitiere.

Bekanntlich musste sich die Hafengesellschaft also nach Alternativen umsehen und beschloss schließlich, die Straße und Brücke Am Stellwerk zu ertüchtigen. Diese Bauarbeiten sind derzeit noch in vollem Gange. "Damit wollen wir Ende Mai fertig sein, Anfang Juni soll die Straße dem Verkehr übergeben werden", kündigte Matthias Palapys von der Hafen AG an. Straße und Brücke seien ausgelegt auf Schwerlastverkehr. Betonleitwände sorgten dafür, "dass die Lkw gar nicht anders fahren können". Und Palapys konnte auch einen Besucher beruhigen: "Der Weg zum Kruppsee wird sichergestellt."

Die Werksstraße zwischen KV-Terminal Hohenbudberg und Uerdinger Chempark soll ebenfalls Ende Mai, Anfang Juni fertig sein. Palapys: "Alle Container zwischen Chempark und Terminal gehen über diese Werksstraße, keine öffentliche Straße wird berührt."

Einige Besucher äußerten auch die Befürchtung, dass sie ob der vielen Lkw auf der Dahlingstraße künftig nicht mehr aus der Eisenbahnsiedlung raus- und auch nicht mehr reinkommen. Das sei im Januar der Fall gewesen. Teuber gab zu, dass es an zwei Tagen zu Problemen gekommen sei. "Das war die Anlaufphase kurz nach der Aufnahme des Probebetriebs. Da ist etwas schief gelaufen. Aber wir haben dazugelernt. Jetzt läuft alles glatt."

Das Terminal erstreckt sich über eine Gleislänge von 750 Metern. Die Lkw sollen von der L 473 n über die Straße Am Stellwerk kommen, am östlichen Ende des Terminals ein-, am westlichen Ende wieder ausfahren, ein kurzes Stück über die Dahlingstraße zurücklegen und über die Straße Am Stellwerk wieder auf die L 473 n gelangen. Teuber und Palapys versicherten, dass sich die Fahrer daran halten werden. In Hohenbudberg arbeite man mit nur einem einzigen Speziallogistiker zusammen, der eigene Fahrer und eigene Fahrzeuge habe. Man könne die Fahrer von zentraler Stelle anweisen, welche Route sie zu fahren hätten. Das sei bei Logport I schwieriger, weil die Terminals dort von vielen verschiedenen Logistikunternehmen aus der ganzen Welt genutzt würden. Da sei es fast unmöglich, jedem Fahrer verständlich zu machen, wie er zu fahren habe.

Was die Hafengesellschaft auch ankündigte: Sie hat die ehemalige Waggonhalle, ein Überbleibsel des Rangierbahnhofes, gekauft. Diese soll abgerissen und als Abstellfläche genutzt werden.

(RP/rl)
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