Duisburg Prinzenclub schunkelt sich schwungvoll in Stimmung

Duisburg · Nicht nur Serm, sondern auch der Steinhof wurde am Wochenende auf Karnevalstauglichkeit getestet. Der Prinzenclub der Stadt feierte in Huckingen aber nicht nur den Karneval, sondern auch sich selbst. 44 Jahre ist der Club aktiv, und da Schnapszahlen den Karnevalisten mehr wert sind als jeder runde Geburtstag, erwartete die Besucher ein äußerst unterhaltsamer Abend.

Im närrisch geschmückten, aber nicht ganz gefüllten Steinhof nahm Moderator Wilfried Schmitz zunächst die scheidende Prinzencrew in die ehrenwerte Gesellschaft auf — eine Ehre die den Paginnen leider nicht zuteilwurde. "Für besondere Verdienste" wurden den Herren Clubmitgliedschaft und Urkunden verliehen, außerdem verabschiedete sich Prinz Dirk II. noch persönlich vom Publikum. "Et war geil", versicherte er. Der Kitt, der die Gala zusammenhielt, war das "Orchester Helmut Blödgen". Die fünfköpfige Band spielte unauffällig und präzise, und das, obwohl die eher seichte Karnevalsmusik die Profis nur selten forderte.

Doch bevor die Jecken im Zuschauerraum in den gemütlichen Teil des Abends starten durften, gab sich der Prinz der neuen Session die Ehre. Stefan Gutjahr, ab dem 11. Januar 2014 offiziell "Prinz Gutti I.", stellte neben Hofmarschall Bernd Rybak auch seine Paginnen vor. "Ein Buchholzer Jung'", rief Wilfried Schmitz dem Publikum zu und erinnerte daran, dass "der Gutti auch schon einmal Schützenkönig in Buchholz war". Das zukünftige Blaublut war sich indes sicher, dass es "im Karneval keine elitärere Gesellschaft als den Prinzenclub gibt". "Wir werden es richtig krachen lassen", versprach er, und räumte die Bühne für die "Klüngelköpp", die ersten Gäste des Abends.

Die Kölsche Band stimmte sofort den im Karneval allgegenwärtigen ¾-Takt an und weckte den karnevalistischen Urinstinkt, das Verlangen zu schunkeln. Zusammen mit dem Publikum wurde eine "Kölsche Fiesta" besungen. Wenig später schnallten sich die Musiker sogar Trommeln aus dem Samba-Inventar um und wagten einen Ausflug in die Hochburg des Karnevals, nach Brasilien. Selbst diejenigen, die ganz offensichtlich nur ihrer besseren Hälfte zuliebe in den Steinhof gekommen waren, mussten eingestehen, dass die Kölner ihr Handwerk hervorragend beherrschen. Am karnevalistischen Liedgut scheiden sich traditionell die Geister, doch die Leichtigkeit des Auftritts zeugte von Professionalität.

Eine Pause vom Schunkeln verschaffte dem Publikum Knacki Deuser. Der spielte am Samstag seine "erste Show in dieser Session" und hatte die Idee für ein Brettspiel für eine Person mitgebracht: "Bügeln". Außerdem konnte er die Zuschauer mit der Information beruhigen, dass "Philipp Rösler einen KiTa-Platz hat" und hielt fest, dass "wir zwar Bildung brauchen, Blödheit aber lustiger ist." Anschließend zeigten die Westerwaldsterne spektakuläre Sprungfiguren, die "Drei Colonias" sorgten für musikalische Lacher und Chris Roberts beendete das Showprogramm mit Schlagern.

(JS)
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