Duisburg Positive Halbzeitbilanz

Duisburg · Nach den ersten drei Jahren seiner Amtszeit zieht Unirektor Prof. Dr. Ulrich Radtke eine positive Zwischenbilanz. Die Studierendenzahlen steigen und die vereinnahmten Mittel haben sich auf 100 Millionen Euro verdoppelt.

Prof. Dr. Ulrich Radtke ist nun schon seit etwas mehr als drei Jahren Rektor der Universität Duisburg-Essen (UDE) und hat damit bereits die Hälfte seiner Amtszeit hinter sich gelassen. Die Universität hat sich in dieser Zeit gut entwickelt. Die Studierendenzahl ist auf etwa 34 500 gestiegen, die vereinnahmten Drittmittel haben sich im Vergleich zu 2007 auf 100 Millionen beinahe verdoppelt. Dieser Anstieg liegt deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. "Mehr als 1000 Arbeitsplätze vom Techniker über den wissenschaftlichen Mitarbeiter bis zum Professor konnten dadurch geschaffen werden", sagte Radtke, der gestern eine positive Halbzeitbilanz seines Rektorats zog.

Fusion endgültig abgeschlossen

Die Uni profitiert in zunehmendem Maße von ihren neuen Strukturen, die durch die Fusion der Hochschulen Duisburg und Essen entstanden sind. "Den Kritikern kann man sagen, dass es einen Mehrwert der Fusion gibt", stellte Radtke klar. Innerhalb der Universität sei die Fusion inzwischen kein Thema mehr, wohl auch, weil mehr als die Hälfte der jetzigen Professoren erst seit dem Zusammenschluss 2003 eingestellt wurden.

"Ich bin 2008 nach Duisburg gekommen, weil ich gesehen habe, dass man hier etwas entwickeln kann und die Universität Veränderungen auch offen gegenübersteht", erinnerte sich Radtke. Die herausragenden Profilschwerpunkte wie "Nanowissenschaften", "empirische Bildungsforschung" oder "Wandel von Gegenwartsgesellschaften" verfügen heute über eine hohe Strahlkraft. Bezüglich der Historie der UDE als Gesamthochschule sagte Radtke: "Die Transformation ist abgeschlossen. Wir sind jetzt eine ganz normal Forschungsuni".

Forschung und Lehre seien aber gleichbedeutend. Letztere stärkte Radtke durch die Ernennung von Prof. Dr. Franz Bosbach zum hauptamtlichen Prorektor für Studium und Lehre. Ein Mentoring-Programm und eine hohe Stipendienquote zeichnen die Uni ebenfalls aus. Schließlich sind mehr als 50 Prozent ihrer Studenten Bildungsaufsteiger, das bedeutet, dass ihre Eltern noch über keinen Hochschulabschluss verfügen. Beim bundesweiten Programm "Qualitätspakt Lehr" erhielt die UDE mit 24 Millionen Euro den zweithöchsten Betrag aller deutschen Unis.

Die größte Herausforderung für den zweiten Teil von Radtkes Amtszeit stellt wohl die Erhöhung der Studienanfänger durch den Wegfall der Wehrpflicht und den doppelten Abiturjahrgang in NRW dar. "Wir werden noch einmal 500 bis 600 zusätzliche Studienplätze schaffen", kündigte der Rektor an. In der kommenden Woche steht diesbezüglich auch die Entscheidung des Landeskabinetts über die geplanten neuen Hörsaalzentren an.

(RP)
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