Kampf gegen Organisierte Kriminalität in Duisburg Polizei: noch keine Hilfe aus Rumänien und Bulgarien

Duisburg · Nach einer Ankündigung der Stadt Duisburg sollten ab Ende Oktober Polizisten aus Bulgarien und Rumänien gemeinsam mit ihren Kollegen aus Deutschland auf Streife gehen. Vor allem im Kampf gegen organisierte Kriminalität, Diebstahl und Menschenhandel erhofft sich die Polizei Unterstützung aus dem Ausland. Einen Monat später ist jedoch noch kein Beamter aus Rumänien oder Bulgarien auf dem Polizeipräsidium an der Düsseldorfer Straße vorstellig geworden.

 Noch sind keine Beamten aus Südosteuropa auf der Düsseldorfer Straße eingetroffen.

Noch sind keine Beamten aus Südosteuropa auf der Düsseldorfer Straße eingetroffen.

Foto: Aaron Clamann

In die Zusammenarbeit zwischen den osteuropäischen und den Duisburger Behörden hatte die Stadt offensichtlich viele Hoffnungen gesteckt. Sozialdezernent Reinhold Spaniel hatte sich dazu mit Vertretern der bulgarischen und rumänischen Botschaft in Berlin getroffen. Bei dem Treffen sollten Details zu dem Einsatz von ausländischen Polizisten und sogenannten "Integrationslotsen" in Duisburg erörtert werden. Die "Integrationslotsen" sollen in allgemeinen Fragen zwischen Verwaltung und Zuwanderern vermitteln Hilfestellung bei der Ausfüllung von Anträgen leisten.

CDU stellt Anfrage im Rat

Die CDU im Stadtrat hat zu dem Kooperationsvorhaben der Stadt nun eine Anfrage für die kommende Ratssitzung am 9. Dezember verfasst. Sie möchte wissen, ob bereits Beamten aus den genannten Ländern in Duisburg waren und inwiefern die Sicherheitsbehörden vor Ort in die Planung dieses Projektes eingebunden waren. Dazu interessiert die Fraktion der Christdemokraten, welche Ergebnisse der Besuch des Sozialdezernenten in Berlin geliefert hat.

Wie Polizeisprecher Ramon van der Maat unserer Redaktion auf Anfrage erklärte, sind definitiv noch keine rumänischen oder bulgarischen Kollegen in Duisburg im Einsatz. "Wir hoffen, dass wir Unterstützung von Experten erhalten, die sich mit Fragen der Organisierten Kriminalität auskennen", sagte van der Maat. Zwar erwarte die Polizei schon bald die Ankunft dieser Experten, einen festen Termin wollte sie jedoch noch nicht nennen.

Uneinigkeit über die Hilfe aus dem Ausland

Aus Polizeikreisen ist zu hören, dass es durchaus unterschiedliche Auffassungen der Stadtverwaltung und der Polizei darüber gebe, wie die Amtshilfe aus Südosteuropa auszusehen habe. Polizei und Zoll ermitteln in Kooperation bereits jetzt intensiv im Bereich Menschenhandel. Der Fokus der Behörden liegt dabei auch auf dem sogenannten "Arbeiterstrich" in Hochfeld, auf dem Tagelöhner ihre Arbeitskraft anbieten. Weitere Schwerpunkte sind der Kampf gegen Diebesbanden und die Situation rund um das Problemhaus in Bergheim. Welche Vorstellungen die Stadtverwaltung von einer Kooperation mit den südosteuropäischen Behörden hat, erklärte Reinhold Spaniel Ende Oktober: "Es geht darum, den Menschen zu vermitteln, wie deutsche Behörden funktionieren, ihnen zu erklären, dass Impfungen für ihre Kinder etwas Gutes sind."

(ac)
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