Bürger-Wut in Duisburg Polizei muss wegen Tumulten vor Straßenverkehrsamt einschreiten

Duisburg · Weil das Duisburger Straßenverkehrsamt heute wegen Überlastung den laufenden Betrieb einstellen musste, kam es am Morgen zu Tumulten vor dem Amt. Die Polizei musste ausrücken, da mehrere der 100 Kunden Mitarbeiter verbal attackierten.

 Der Eingang zum Duisburger Straßenverkehrsamt. (Archiv)

Der Eingang zum Duisburger Straßenverkehrsamt. (Archiv)

Foto: Zoltan Leskovar

Noch bevor das Straßenverkehrsamt üblicherweise geöffnet hätte, hatten sich am Donnerstagmorgen rund 100 Wartende vor dem Gebäude versammelt, um möglichst schnell ihre Angelegenheiten erledigen zu können. Was die Besucher nicht wussten: Die Türen des Amtes würden heute geschlossen bleiben. Als ein Mitarbeiter die Menschenmenge gegen 7.30 Uhr darüber informierte, kam es zu tumultartigen Zuständen, sagt Polizeisprecher Ramon Van der Maat. „Wir mussten mit vier Einsatzwagen ausrücken, weil Mitarbeiter wüst beschimpft wurden.“

Am Dienstag habe die Stadt angekündigt, ab Mittwoch ihre Besucherströme „neu zu lenken“. Weil die Stimmung auf dem Amt immer aggressiver wird, sollte Sicherheitspersonal am Haupteingang dafür sorgen, dass alles in geordneten Bahnen verläuft. „Daher sind die Mitarbeiter gestern nicht fertig geworden und die Stadt hat beschlossen, heute keine Wartemarken auszugeben“, erklärt Van der Maat.

Das Problem: Die etwa 100 Besucher, die am Donnerstag bereits in den frühen Morgenstunden vor dem Amt warteten, hatten davon keine Ahnung. „Der Einsatz konnte von unseren Beamten relativ schnell beendet werden“, sagt Van der Maat, da es zwar zu verbalen, nicht aber zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen war.

Grund für die Schließung des laufenden Betriebes war laut eines Facebook-Posts der Stadt Duisburg, dass rund 250 Anträge von Mittwoch liegen geblieben waren - obwohl die Mitarbeiter zwölf Stunden gearbeitet hätten. Laut Stadtsprecherin Susanne Stölting ist eines der Probleme des Straßenverkehrsamtes aggressive Besucher und die damit verbundene „hohe personelle Fluktuation innerhalb der Behörde. Immer wieder gibt es offene Stellen, weil Mitarbeiter aufgrund des psychisch belastenden Jobs entnervt hinwerfen und Nachfolger erst mühsam eingearbeitet werden müssen“, sagt sie. Durch die langen Wartezeiten kippt die Stimmung immer öfter, so dass die Stadt mittlerweile Sicherheitspersonal einsetzt. „Die Mitarbeiter konnten oft nicht mehr in Ruhe arbeiten und die Kunden nicht wie gewünscht bedienen. Und dann kam es zuletzt auch durch Sprachbarrieren zusätzlich zu Verzögerungen“, sagt Stölting.

Wie lange die Situation noch anhaltend wird, ist unklar. Derzeit versuche man, das Onlineverfahren zu verbessern, um Wartezeiten zu vermeiden. Das könne aber noch Monate dauern.

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