Duisburg Platz für den nächsten Neubau
Duisburg · Mit schwerem Gerät wird zurzeit dem Haus hinter dem Parkplatz Steinsche Gasse / Universitätsstraße zu Leibe gerückt. Im April 2012 soll gegenüber von der Königsgalerie mit dem Stadtfenster begonnen werden.
Die Archäologen haben im Moment viel zu tun: In der Königsgalerie sind die Überreste der alten Stadtmauer in der Nähe des Ausgangs zum Sonnenwall ins Gebäude integriert worden. Besucher können durch die runden Glasflächen auf dem Fußboden im Erdgeschoss die Mauerreste aus dem Mittelalter betrachten. Die Arbeiten für das Gesundheitszentrum unter dem Titel Marientor Carée beginnen, sobald die Denkmalschützer auf dem ehemaligen Parkplatz an der Steinschen Gasse fertig sind. Hier ist geplant, die historischen Funde zu sichern und einzulagern, um sie eventuell später an anderer Stelle ausstellen zu können.
Sehr behutsam
Was mit den Funden auf dem Areal des späteren Stadtfensters passiert, ist noch offen. "Geplant ist aber, dass wir im Januar mit dem äußeren Abriss des alten Boecker-Hauses beginnen", sagte Eva Katrin Maier, Sprecherin des Entwicklers Multi Development (MD). Bis dahin wird das Innere des Gebäudes völlig entkernt sein. Dort laufen wie berichtet bereits seit Wochen die Bauarbeiten, die aber wegen vermuteter Altlasten nur sehr behutsam vorgenommen werden können. Innerhalb von drei Monaten soll das gesamte Areal von der Münzstraße bis zur Universitätsstraße einschließlich des Parkplatzes so präpariert sein, dass mit dem Hochbau begonnen werden kann. Der wird relativ schnell über die Bühne gehen, dafür braucht gerade die Inneneinrichtung der künftigen Zentralbibliothek längere Zeit. So ist denkbar, dass hochmoderne Selbstbucherterminals installiert werden. "Wenn alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, könnte die Eröffnung im Herbst 2013 sein", so die MD-Sprecherin.
Kostenrahmen einhalten
Mit einem Investment von rund 40 Millionen Euro soll das Stadtfenster mit Stadtbibliothek, Volkshochschule, NS-Dokumentationszentrum und Einzelhandel im Erdgeschoss zur Münzstraße hin "nur" die Hälfte des Preises für die Königsgalerie kosten. Dafür müssen Bibliothek und Volkshochschule gemeinsam mit rund 11 000 Quadratmetern Fläche auskommen. Ein entsprechendes Raumkonzept soll festlegen, wie die beiden Institutionen mit dieser Beschränkung klarkommen können. Ursprünglich hatten beide größeren Raumbedarf angemeldet, aber zur Einhaltung des Kostenrahmens für die Stadt soll es bei dieser Größe bleiben. Das NS-Dokumentationszentrum soll etwa 400 Quadratmeter groß werden.