Duisburg Plattform für ortsansässige Händler

Duisburg · Nach 35 Jahren Brunnenfest in Homberg gab es dieses Jahr einen Bruch im Konzept, um Händlern und Trödlern eine geeignete Präsentationsfläche zu bieten. Der Werbering ist von diesem Wandel überzeugt.

 Wenn die Homberger ihr Brunnenfest feiern, ist die Fußgängerzone stets gut gefüllt. Diesmal verzichtete der Werbering auf den traditionellen Trödelmarkt, um mehr Chancen für die ortsansässigen Händler zu bieten.

Wenn die Homberger ihr Brunnenfest feiern, ist die Fußgängerzone stets gut gefüllt. Diesmal verzichtete der Werbering auf den traditionellen Trödelmarkt, um mehr Chancen für die ortsansässigen Händler zu bieten.

Foto: christoph Reichwein

Der Duft von Gegrilltem der Metzgerei Simon lockte die Homberger am Wochenende schon von Weitem auf die Augustastraße in Homberg, auf der zum 36. Mal das Homberger Brunnenfest gefeiert wurde. Nach all den Jahren zeigte sich dieses Mal jedoch ein anderes Bild auf der Promenade: Info-Stände, Händler mit Neuwaren, Kunsthandwerker, Musiker auf der Straße wie auf der großen und der kleinen Bühne - aber kein Trödelmarkt mehr.

"Wir haben darüber abgestimmt", sagte Hermann Eimer, Vorsitzender des Homberger Werberings, "wir wollen, dass die Händler sich präsentieren können, vor allem die Ortsansässigen." So kann der Besucher des Festes beispielsweise bei Optik Heger eine Camera Obscura entdecken, die ihm das Prinzip des Sehens vor Augen führt und gleich gegenüber einen kostenlosen Hörtest - angeboten von "Gutes Hören" durchführen lassen.

Oder er lauschte einfach den Musikern, die auf der Klarinette und der Posaune den Eingang der Musikschule Homberg in Klang tauchten. Besonders witzig unterhielten die drei Straßenmusiker "The Proochers" mit ihren Ukulelen das Publikum. "Wir haben sie auf einem Straßenmalerfest in Geldern entdeckt", erzählte Eimer, und der Werbering konnte sie nach Homberg holen. Sie seien viel umhergezogen und gewannen mehr als 15 Künstler und Kunsthandwerker für ihr Fest.

Darunter auch Anga Breznika, die aus der Kabel-Sammelleidenschaft ihres Mannes Kunst machte. Leinwände zieren neben Kabeln mittlerweile Handytastaturen, Drähte, Bleiminen, Schleifpapier und allerlei aus dem Handwerksbereich das sie zu Gesichtern, Robotern und Szenen formt.

Wilma Loibnegger produzierte ihre Waren gleich vor Ort: Wollstrümpfe, Mützen, Püppchen. Eigentlich schon die Produktion für den Homberger Weihnachtsmarkt, aber "über selbst gestrickte Strümpfe", sagte sie, "freuen sich die Menschen immer." Selbstgemachte Marmelade, griechisches Olivenöl gab es nur wenige Meter entfernt, sowie auch Dekoration, gefertigt aus Naturprodukten. Ein Angebot, das sich sehen lassen kann, doch Eimer hätte gern noch mehr geboten: "Man kriegt die Straße aber nicht so kurzfristig voll", sagte er.

Die Entscheidung für diesen Bruch im Konzept trafen die 27 Mitglieder des Werberings erst nachdem sie das Fest von Juni auf August verlegten, um nicht mit anderen Festen in der Stadt zu konkurrieren. Finanziert wird es lediglich durch die Standgelder und den Bierwagen. Am Samstagnachmittag aber war Herrmann Eimer zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des neu konzipierten Festes.

Und da stand der Abend mit Bands wie "Karl and the Hurricans" und "The Sneakers" sowie der verkaufsoffene Sonntag mit weiteren Bands und dem Musikcorps Wanheim noch bevor. Er hoffte, dass das Wetter mitspielt.

(RP)
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