Duisburg Platanen soll kein Blatt gekrümmt werden

Duisburg · Für das geplante InterCityHotel der Steigenberger-Gruppe an Stelle des Fernbus-Bahnhofs ergeben sich ungeahnte Probleme: Der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde (ULB) hat sich in seiner jüngsten Sitzung gegen die Fällung einer Platane ausgesprochen, die die Zufahrt auf das geplante Vier-Sterne-Haus mit 160 Zimmern verhindert.

 Investoren, die in Duisburg bauen wollen, bekommen es immer häufiger mit Widerstand zu tun.

Investoren, die in Duisburg bauen wollen, bekommen es immer häufiger mit Widerstand zu tun.

Foto: reichwein

Mit dem Bau dieses Hotels sollte spätestens im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden, damit die Eröffnung Mitte 2016 erfolgen kann. Wie berichtet muss dafür der Fernbusbahnhof weichen. Die Fernbusse sollen dann von der Ostseite des Hauptbahnhofs abfahren.

Doch nicht nur gegen die Fällung einer Platane hatte der Beirat Einwände: Noch gravierender sind die Vorbehalte der Mitglieder des Beirates gegen das Zurechtstutzen gleich mehrerer Platanen entlang der Mercatorstraße von der Einmündung der Friedrich-Wilhelm-Straße in Richtung des früheren Mercatorkreisels.

Auf der dem Bahnhof zugewandten östlichen Straßenseite sollen eine Reihe von Bäumen in der Krone gestutzt und zahlreiche ausladende Äste gekappt werden, um den notwendigen Abstand zum Hotelgebäude zu gewährleisten. Einem solch gravierenden Eingriff in den alten Platanenbestand wollten die Beiratsmitglieder allerdings nicht zustimmen. Mit nur einer Gegenstimme wurde deshalb ein entsprechender Vorschlag der Verwaltung abgelehnt.

Nun müssen sich die Bezirksvertretung Mitte und der Rat mit dem Thema befassen. Damit bahnt sich ein ähnlicher Konflikt an wie beim Streit um die Platanen an der Mercatorstraße zwischen der Friedrich-Wilhelm-Straße und der Königstraße, von denen einige zugunsten einer geplanten Büroimmobilie fallen sollten. Dagegen hatte sich breiter Widerstand formiert.

Die Bezirksvertretung Mitte hatte schon einen Fällungsbeschluss gefasst, der aber wieder kassiert wurde, nachdem Multi Development zu verstehen gegeben hatte, nun doch keine Firmenzentrale an der Mercatorstraße errichten zu wollen. Daraufhin zog auch die Verwaltung das Vorhaben über den Ausbau der Mercatorstraße in diesem Bereich wieder zurück. Seitdem wartet die Verwaltung - bislang offenbar vergebens - auf einen neuen Investor, der Interesse an dem Standort zeigt.

(mtm)
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