Duisburg Plan für Schacht Gerdt wird konkret

Duisburg · Vor den Augen von SPD und Grünen im Bezirk Homberg / Ruhrort / Baerl nehmen die Vorstellungen von der Zukunft für Schacht Gerdt Gestalt an. CDU und FDP waren da schon immer aufgeschlossen, und der Investor steht in den Startlöchern. Er betont, es gehe ihm vor allem um den Denkmalschutz.

Baerl / Homberg Rund um Schacht Gerdt wird aller Voraussicht nach keine grüne Oase entstehen – oder jedenfalls nur eine sehr kleine. Das hatte sich im Juni nach einem Gespräch der politischen Parteien mit dem interessierten Investor angedeutet (die Rheinische Post berichtete). Jetzt machen SPD und Grüne Nägel mit Köpfen und legen sich fest: Man will eine "grüne Brücke" zum Uettelsheimer See belassen. Rund um den Schacht soll aber Platz für Gewerbe sein – wahrscheinlich für das Gewerbe des Investors, der schon lange in den Startlöchern steht, des Unternehmens BEC.

Erst im Dezember hatte der Stadtrat mit der Mehrheit von SPD, Grünen und Linken dafür gestimmt, dass das gesamte Areal um den ehemaligen Wetterschacht als Grünfläche ausgewiesen wird. Das entsprach auch dem Wunsch und Willen von SPD, Grünen und Linken im Bezirk Homberg / Ruhrort / Baerl, während sich CDU und FDP dagegen positioniert hatten.

"Das war doch immer geplant!"

Man habe ehedem verhindern wollen, dass sich umweltschädliches Gewerbe ansiedele, erklärten Matthias Schneider (Grüne) und der SPD-Fraktionsvorsitzende Hermann Grindberg. Das Moerser Unternehmen "BEC – Gesellschaft für Elektro- und Umwelttechnik" wollte und will das Gelände als Lager für Geräte und Container nutzen, die zur Bausanierung, zum Beispiel zur Asbestsanierung, gebraucht werden: "Das hat uns in Schrecken versetzt", so Grindberg. Zwischenzeitlich hat BEC allerdings dargelegt, dass kein kontaminiertes Material vor Ort gelagert werden soll.

Angesichts dessen hätten SPD und Grüne nichts mehr gegen die Ansiedlung, sofern es dabei bleibt, dass ein breiter Streifen Grünlands bestehen bleibt, betonen sie.

"Aber das ist doch immer von mir geplant gewesen!", sagt dazu Ingo Breznikar vom Unternehmen BEC energisch. Ihm gehe es, und zwar aus Überzeugung, ohnehin in erster Linie "darum, dass die historischen Gebäude erhalten werden. Das muss nicht unbedingt mit meiner Firma passieren – wenn jemand einen besseren Vorschlag hat, nehmen wir den gerne an."

"Späte Erleuchtung"

CDU und FDP reagieren unterdessen einigermaßen bissig auf die Entwicklung beim politischen Gegner. Man begrüße die "späte Erleuchtung", ließen Dennis Benter, Sprecher der CDU-Fraktion, und FDP-Bezirksvertreter Thomas Rangs in einer gemeinsamen Stellungnahme wissen. "Bereits im Herbst haben wir als CDU und FDP klar zum Ausdruck gebracht, was wir dort wollen, eine ökologisch saubere, Arbeitsplätze schaffende Gewerbeeinheit", so Dennis Benter. "Uns war von Anfang an klar, dass wir uns an dieser Stelle für den Ausbau und Erhalt von ökologisch sowie wirtschaftlich sinnvollen Arbeitsplätzen einsetzen wollen und auch müssen."

Vorgeschichte unter www.rp-online.de/duisburg

(RP)
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