Duisburg Philip Glass präsentiert sämtliche Etüden

Duisburg · Der US-amerikanische Komponist Philip Glass, Jahrgang 1937, spaltet die Hörer. Die eine Hälfte findet seine Musik hypnotisch, inspirierend und brillant, verehrt ihn fast wie einen Popstar. Die andere Hälfte findet die vielen Wiederholungen und Akkordbrechungen nervend.

 Philip Glass kam erstmals auch als Pianist zum Klavier-Festival Ruhr in die Gebläsehalle im Landschaftspark Nord.

Philip Glass kam erstmals auch als Pianist zum Klavier-Festival Ruhr in die Gebläsehalle im Landschaftspark Nord.

Foto: nn

Das Klavier-Festival Ruhr hatte ihm zwei Kompositionsaufträge erteilt: zum 20. Jubiläum "Four Mouvements for Two Pianos", zum 25. Jubiläum im vergangenen Jahr dann "Two Mouvements for Four Pianos".

Jetzt kam Philip Glass erstmals auch als Pianist zum Klavier-Festival Ruhr. In der ausverkauften Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord präsentierte er alle seine 20 zwischen 1994 und 2013 entstandenen Etüden für Soloklavier, abwechselnd mit den Glass-Experten Maki Namekawa und Dennis Russell Davies. Jeder der Drei spielte dabei bis zu vier Stücke hintereinander, der Meister selbst nur insgesamt sechs. Das war vielleicht auch besser so, denn Namekawa und Davies haben nun einmal mehr pianistische Erfahrung und somit Kompetenz als Glass, unter ihren Händen wirken diese Werke viel überzeugender, ja suggestiver.

Vielleicht sind die Etüden auch nicht alle gleich gelungen. Nicht alle sind so packend treibend wie die Nr. 3 oder so wahrhaft meditativ wie die Nr. 5. Oder lag es doch an der besonders disziplinierten und eindringlichen Ausführung durch Dennis Russell Davies, dem die ersten fünf Glass-Etüden gewidmet sind?

Jedenfalls verlangte der dreistündige Abend viel Geduld. Das Duisburger Publikum jubelte hernach glücklich. Damit ging das diesjährige Klavier-Festival Ruhr für unsere Stadt zu Ende.

(hod)
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