Großeinsatz an Duisburger Schule 32 Kinder bei Reizgas-Attacke verletzt

Duisburg · Polizei und Feuerwehr in Duisburg sind am Mittwochmittag zu einem Einsatz an die Sekundarschule Süd ausgerückt. Mindestens 32 Kinder wurden bei einem Reizgas-Einsatz verletzt.

Fotos: 32 Kinder bei Reizgas-Attacke in Duisburg verletzt
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25 Kinder bei Reizgas-Attacke verletzt

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Zahlreiche Krankenwagen, rund 80 Rettungskräfte der Feuerwehr und anderer Hilfsdienste sowie Bereitschaftspolizisten und mehrere Beamte der Kriminalpolizei waren am Mittwochmittag auf dem Schulhof der Realschule Duisburg-Süd am Biegerpark versammelt. „Nein, das ist keine Übung“, wurde neugierigen Passanten versichert. Die Lage war ernst: Irgendjemand hatte unmittelbar vor Beginn der Pause um 11.45 Uhr in der zweiten Etage der Schule eine chemische Substanz, die Polizei vermutet Reizgas, eingesetzt. Als die ahnungslosen Schüler aus ihren Klassenräumen kamen, erlitten sie Augenreizungen und bekamen Atembeschwerden. Auch zwei Lehrerinnen wurden auf diese Weise verletzt.

Die Lehrer forderten alle betroffenen Schüler auf, sich nach draußen auf den Schulhof zu begeben. Schulleiter Pavle Madzirov informierte den Rettungsdienst beziehungsweise die Feuerwehr und die Polizei. Die rasch eingetroffenen Notärzte untersuchten alle Verletzten. Dabei stellte sich heraus, dass 32 Schülerinnen im Alter von 10 bis 12 Jahren durch das Reizgas verletzt worden waren, darunter zehn so schwer, dass sie vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurden. Die anderen Kinder und die beiden Lehrerinnen konnten nach einer ambulanten Behandlung aus der ärztlichen Betreuung entlassen werden. Lebensgefahr besteht nach Auskunft der Polizei bei keinem Verletzten. Gleichwohl machte der Anblick von Kindern, denen Ärzte oder Sanitäter Atemmasken aufsetzten, den umstehenden Schülern und Lehrern durchaus Angst.

Unterdessen veranlasste Schulleiter Madzirov, dass die Eltern der betroffenen Schüler wenn eben möglich informiert wurden. Sie konnten ihre Kinder mit nach Hause nehmen.

Die Kriminalpolizei nahm bereits am Mittag die Ermittlungen auf. Ob es bereits konkrete Hinweise auf den oder die Täter gibt, sagte sie nicht. Fest scheint zu stehen, dass die Chemikalie nicht aus dem Chemieraum ausgetreten ist. Das Reizgas oder eine Chemikalie mit ähnlicher Wirkung muss außerhalb eines Klassenraums verbreitet worden sein. Die genaue Stelle konnte die Feuerwehr, wie deren Sprecher gegenüber der RP sagte, nicht lokalisiert werden, da die Substanz sich bereits nach kurzer Zeit verflüchtigt hatte (was für Reizgas spricht). Die Kripo ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Ob es sich um eine vorsätzliche oder fahrlässige Körperverletzung handelt, ob dahinter eine substanzielle kriminelle Tat oder eine Art aus der Kontrolle geratener Streich handelt: all das sind zurzeit noch offene Fragen.

Schulleiter Pavle Madzirov wünscht sich nach der ganzen Aufregung, dass jetzt so schnell wie möglich wieder Normalität an der Schule einkehrt.

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