Duisburg Perfekte Bewerbung will gelernt sein

Duisburg · Zum Start der "Woche der Ausbildung" gab es gestern für 90 Schüler im Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur ein Coaching mit Foto- und Lebenslaufcheck.

 In Einzelgesprächen wurden die jungen Leute darauf aufmerksam gemacht, was zu einer perfekten Bewerbung gehört.

In Einzelgesprächen wurden die jungen Leute darauf aufmerksam gemacht, was zu einer perfekten Bewerbung gehört.

Foto: Christoph Reichwein

24 Schüler pro Gruppe tummeln sich um den Fotografen, der im Berufsinformationszentrum (BiZ) ganz besondere Bilder schießt - nämlich Bewerbungsfotos. Da ist die Aufregung schon mal groß, denn immerhin können die Bilder über die berufliche Zukunft entscheiden. Da seien Fotos aus dem Familienalbum, mit Freundinnen oder dem Hund, unangebracht, erklärt Petra Neu, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit. Die Schüler sind bei der Auftaktveranstaltung zur "Woche der Ausbildung (von Montag, 7., bis Freitag, 11. März) gestern ins BiZ gekommen. Im Gepäck: ihre Bewerbungsunterlagen, denn neben passenden Bildern müssen auch Lebenslauf und Anschreiben gut sein, um beim ersten Eindruck zu überzeugen. Gelernt haben die 90 Schüler viel, sagen sie.

"Auf dem Bewerbungsfoto muss man gut gekleidet sein, nicht zu sehr aufgeknöpft, und man sollte lächeln", erklärt Gökaic. Der 17-Jährige hat sich gerade professionell fotografieren lassen und ist froh über das Bewerbungscoaching - auch wenn er vorher schon viel in der Schule gelernt habe.

"Das Training hat mir viel gebracht, auch wenn ich erstmal noch weiter zur Schule gehen will", sagt der 20-jährige Damian. Wibke (20) hat schon konkrete Berufsaussichten.

Sie möchte sich als Bürokauffrau bewerben. "Ein neues Foto musste ich nicht machen lassen, meins war schon gut. Aber beim Lebenslauf habe ich noch einige Tipps bekommen", sagt sie.

Dass so eine Bewerbung nicht einfach ist, weiß jeder, der sich schon einmal beworben hat. "Auch Ältere haben damit Probleme, schließlich ändert sich immer wieder etwas", sagt Petra Neu. Deshalb bietet die Agentur für Arbeit auch jährlich eine Woche der Ausbildung an. Diese soll Arbeitslosigkeit verringern. Denn nahezu ein Drittel der Arbeitslosen sind in Duisburg ohne abgeschlossene Berufsausbildung. So sei es wahrscheinlicher, dass die Personen auch länger arbeitslos bleiben.

Auch die "Assistierte Ausbildung" beginnt in Duisburg passend zur Woche der Ausbildung und hat ebenso zum Ziel, junge Menschen in Ausbildung zu bringen. Sie soll Jugendliche, die eine Förderung benötigen, bei der Jobsuche, aber auch im Berufsleben unterstützen und das ganz individuell, erklärt Beate Blumenthal, Bereichsleiterin beim Jobcenter. Ziel sei eine erfolgreich absolvierte Ausbildung. So suchen der Berater, der sogenannte "Kümmerer", und der Jugendliche in der ersten sechsmonatigen Phase eine passende Ausbildungsstelle. Dabei ist wichtig, dass sich auch um individuelle Belange der Jugendlichen gekümmert wird.

"Manchmal ist vielleicht auch der Liebeskummer oder die Kündigung des Handyvertrags wichtiger für die Jugendlichen als die Jobsuche", so Beate Blumenthal. Dann soll mit ihnen auch darüber gesprochen werden.

Wenn dann eine Ausbildungsstelle gefunden ist, wird der Azubi auch bei Formalitäten wie beim Arbeitsvertrag unterstützt. Auch wenn es Probleme im Betrieb gibt, etwa wenn der Azubi häufig zu spät kommt, kümmert sich der Berater darum. So würden auch Betriebe entlastet, sagt Blumenthal.

Sie hofft, dass sich neben den bereits bestehenden Firmen noch weitere für diese neue Form der Ausbildungsunterstützung interessieren und beim gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters melden.

Weitere Informationen unter www.arbeitsagentur.de oder den Apps "Bewerbung: Fit fürs Vorstellungsgespräch" sowie "Berufe Entdecker".

(RP)
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