Duisburg Pate von Rheinhausen - Rechte Hand hofft auf Strafmilderung

Duisburg · Im Prozess gegen den "Paten von Rheinhausen", der sich unter anderem wegen Drogenhandels und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Duisburg verantworten muss, kam es am Dienstag nicht wie geplant zu der Vernehmung einiger Zeugen, die in einem Schutzprogramm untergebracht sind. Stattdessen verlas der Verteidiger des Mitangeklagten, der bei zahlreichen vorgeworfenen Taten als "rechte Hand" fungiert haben soll, ein Teilgeständnis seines Mandanten.

"Ich weiß, dass ich viele Sachen falsch gemacht habe und will die Wahrheit sagen. Ich hoffe, dass ich dadurch eine mildere Strafe bekomme", hieß es in der Erklärung. Der 25-Jährige ließ verlauten, dass er Dritte mit dem Verkauf von Drogen beauftragt habe. Dabei ging es um Summen bis zu 7000 Euro pro Kilogramm Marihuana. Er habe die Betäubungsmittel bei seiner Verkaufsquelle bezogen und sei bei der Bezahlung in Vorkasse getreten.

Die beauftragten Dealer hätten ihm die Drogen zu einem höheren Preis abgekauft und mit ihnen gedealt. "Ich habe niemanden dazu gezwungen. Die anderen kamen auf mich zu und wollten daran verdienen." So habe er unter anderem seinem Friseur, der mehrere tausend Euro Schulden bei einer albanischen Bande gehabt haben soll, für sich arbeiten lassen, damit dieser wieder eine Einnahmequelle hat.

Außerdem räumte der türkischstämmige Mann ein, einen seiner "Beauftragten" geschlagen zu haben, als dieser mit der Zahlung des Kilopreises im Rückstand war. Auch seine Beteiligung an einer Schlägerei im Hinterhof einer Tankstelle war Teil des Geständnisses. Dort habe der Angeklagte einen Mann zur Rede stellen wollen, der einen seiner Dealer "abgezogen" haben soll, und dabei auch angeblich das zum Verkauf bestimmte Cannabis erbeutet.

Unfälle und Kriminalität 2013 in Duisburg
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Nach Ankunft im Hof habe der Mann einen Hammer herausgeholt. "Daraufhin habe ich ihm einige Boxschläge verpasst. Ich boxe, seitdem ich zwölf Jahre alt bin und weiß, wie hart ich zuschlagen darf", ließ er über seinen Verteidiger verlauten. Die Einlassung endete mit den Worten: "In diesem Verfahren ist niemand ein Engel, auch die Zeugen nicht."

Der "Pate von Rheinhausen" äußerte sich weiterhin nicht.

(RP)
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